Das Lächeln der Khmer

Kambodscha

Den Berliner Lehrer Christian Springer verbindet eine tiefe Freundschaft mit Jost Wellenbrink, dem Außenminister von Deutschland. Nach dem Tod seiner Frau Ruth versucht Christian wieder ins Leben zurückzufinden und sein Buch über den Ursprung des Bösen zu vollenden.

Durch eine Verkettung glücklicher Umstände, an denen Jost nicht ganz unschuldig ist, reist Christian schließlich nach Kambodscha, um dort seiner Suche nach dem Ursprung des Bösen eine neue Perspektive zu geben. Auf der Suche nach Schuld, Vergebung und dem Ursprung des Bösen findet Christian nicht nur neue Freunde und Feinde, sondern auch überraschenderweise zu sich selbst.

In einer herrlichen frischen Art beschreibt Holger Doetsch mit atmosphärisch dichten Bildern Christians Reise durch Kambodscha. Mehr als einmal stellt sich die Frage, was Wahrheit und was Fiktion ist.

Die eindrücklichen Bilder und Dialoge wie mitten aus dem Leben gegriffen, lassen den Leser tief eintauchen in die Geschichte Kambodschas. Schnell nimmt man Anteil an den alten, schwellenden aber auch an neuen, durch Tourismus verursachten Problemen des Landes.

Der vielschichtige Roman beschäftigt sich nicht nur mit Kambodscha und der Frage nach Schuld und Vergebung, sondern er zeigt eindringlich, was das Böse mit einem ganzen Land und seinen Menschen anrichten kann. Bewegend erzählt der Roman die Geschichte und vor allem Auswirkungen der Herrschaft der roten Khmer und lässt ganz unterschiedliche Menschen zu Wort kommen.

Holger Doetsch nimmt den Leser nicht nur auf eine Reise nach Kambodscha mit, er vermittelt gleichzeitig unterschiedliche Ansätze für den Ursprung des Bösen und mischt ganz leicht religiöse Perspektiven und philosophische Denkanstöße mit ganz menschlichen Methoden, mit Schuld und Verbgebung umzugehen.

„Das Lächeln der Khmer“ ist für alle empfehlenswert, die sich für Kambodscha, die Menschen dort interessieren und einen Eindruck vom Land und Leben gewinnen möchten. Aber auch losgelöst von Kambodscha ist der Roman lesenswert für alle, die sich tiefer mit der Frage nach Schuld und Vergebung, Trauerbewältigung und Freundschaft befassen möchten. Alles in allem ein rundum gelungener Roman, der mit Witz, Charme und Esprit Lust macht, in ein fremdes Land einzutauchen.

Autorin: Martina Schwerdtfeger, freie Redakteurin, www.codekrams.de