X-Factor: Merel Al-Mer ist raus

Bis zu 2,63 Millionen Zuschauer ab 3 Jahre verfolgten am gestrigen Dienstagabend die zweite Live-Show von „X Factor“ bei VOX und bescherten dem Kölner Sender einen guten Marktanteil von 11,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.* „Blockbuster Night – Filmhits“ lautete das Thema des Showabends, durch den der Moderator Jochen Schropp führte. Die verbliebenen acht besten Acts aus 20.000 stellten sich auf der großen Bühne erneut dem Urteil von Jury und Zuschauern.

Den Auftakt machte der 18-jährige Kölner Pino Severino mit seiner ganz eigenen Version des Songs „Killer/Papa was a Rolling Stone“. Doch nicht alle Juroren schienen überzeugt: „Ich verstehe nicht, warum du heute deine Leichtigkeit verloren hast“, so Juror George Glueck. „Letzte Woche war es ein hervorragender Auftritt. Dieses Mal fand ich es ein wenig verkrampft. Mach‘ dich wieder locker.“ Mentorin Sarah Connor kämpfte für ihren Schützling: „Man hat gesehen, wie wohl er sich auf der Bühne gefühlt hat – und dass er den Laden hier gerockt hat.“
Das anschließende Trio „Urban Candy“ stand am gestrigen Abend unter besonderer Beobachtung. Sie mussten in der vergangenen Woche harte Kritik von Sarah Connor und Till Brönner einstecken. Die Juroren blieben auch dieses Mal skeptisch, ob das Trio in dieser Kombination eine Chance beim Publikum hat. Für Mentor George gab es darauf nur eine Antwort: „Unter Druck entstehen Diamanten. Ich habe hier Rohdiamanten, die mit jedem Schliff heller strahlen.“
Für die 29-jährige Solo-Künstlerin Meral Al-Mer ging es bereits letzte Woche um alles. Sie und die Band „LaFamille“ erhielten die wenigsten Anrufe und mussten zum Entscheidungsduell antreten. Gestern überraschte die Berlinerin die Jury mit einer Power geladenen Version von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ aus dem deutschen Kinofilm „Vollidiot“. Mentor Till stärkte ihr den Rücken: „Das war keine leichte Woche für dich. Und dich nach so einem Ergebnis letzte Woche hier so hinzustellen und so zu singen – das war eine riesige Leistung. Du wächst mit deinen Aufgaben.“
Viel Lob gab es im Anschluss für den 30-jährigen Anthony Thet. Er stand erstmals seit den Castings wieder mit Gitarre auf der Bühne – ein ausdrücklicher Wunsch der Juroren und ein Heimspiel für den Berufs-Gitarristen, der trotz starker Erkältung mit seinem Lied „Purple Rain“ von Prince und einem E-Gitarren-Solo überzeugte.
Der jüngste Teilnehmer der „X Factor“-Live-Shows, Marlon Bertzbach (18), bekam den „Welpenschutz“ von Till und George aberkannt. Sein großes gesangliches Talent hoben sie erneut auch bei seiner Version von Damien Rice’ „Blower’s Daughter“ aus dem Hollywood-Film „Closer“ hervor – aber ist seine Mentorin Sarah Connor mit der Liederauswahl auf der richtigen Spur?
Für die 25-jährige Kölnerin Edita Abdieski hieß es gestern Abend „Street Life“ aus dem Film „Jackie Brown“. Sie sang nicht nur den Song von Randy Crawford, sondern überraschte auch mit ersten Tanzeinlagen. Juror Till hatte lobende Worte für seinen Schützling: „Sie ist die Frau, die alles, aber auch wirklich alles hat – nur keinen schlechten Tag.“
Als vorletzter Act kam der 24-jährige Solo-Künstler Mati Gavriel auf die Bühne – angekündigt von Mentorin Sarah Connor mit den Worten: „Er ist der Peter Pan von ‚X Factor‘.“ Mit seiner eigenen Version des Urge-Overkill-Songs „Girl, you’ll be a Woman soon“ und einem ausgefallenen Outfit konnte Mati jedoch nicht alle Jury-Mitglieder überzeugen. George und Till kritisierten insbesondere die Song-Auswahl. Sarah konterte: „Quentin Tarantino hat einen Oscar für den Film ‚Pulp Fiction‘ bekommen, aus dem der Song stammt. Ich finde, du verdienst heute einen Oscar für die beste Performance des Abends.“
Den Abschluss bildeten die stimmgewaltigen Ladys von „Big Soul“. Eine Mittelohrentzündung ließ sich „Big Soul“-Mitglied Alexandra dabei nicht anmerken. Wie letzte Woche brachten die vier Sängerinnen auch in der zweiten Live-Show den Saal zum Kochen – dieses Mal mit dem Lied „Think“ von Aretha Franklin aus dem Filmklassiker „Blues Brothers“. Mentor George war überglücklich: „Wir können zusammen Geschichte schreiben. Ihr seid der Wahnsinn. Ich bin sehr geehrt, dass ich mit euch zusammenarbeiten darf.“

Für eine Überraschung sorgte schließlich die Abstimmung der Zuschauer. Nicht „Urban Candy“ mussten im Entscheidungssong nochmals antreten wie von den Juroren mehrheitlich vermutet – am Ende waren es Meral Al-Mer und der Kölner Solist Pino Severino, die von den Zuschauern die wenigsten Anrufe erhielten. Damit bangte erstmals auch Jurorin Sarah Connor um einen ihrer Schützlinge. Den Auftakt der Entscheidungsrunde machte Meral mit dem selbst gewählten Lied „Young Hearts Run Free“ von Candy Staton. Pino Severino zog mit dem Song „Stop me“ von Mark Ronson nach. Die Entscheidung lag nun in den Händen der Jury. Zum Zünglein an der Waage wurde erstmals Juror George Glueck: „Mir rast das Herz schlimmer als letzte Woche, als ich selbst da oben gestanden habe“, so Glueck. „Ich treffe meine Entscheidung ausschließlich nach musikalischen Beweggründen. Ich kann nicht anders, ich muss leider Meral nach Hause schicken.“ Damit ist klar, der Kölner Sänger Pino hat es in die nächte Runde von „X Factor“ geschafft, für Meral ist der Gesangswettbewerb „X Factor“ beendet. Eine erleichterte Mentorin Sarah Connor betonte: „Pino gehört einfach in diese Show – und auf diese Bühne.“

In der 3. Live-Show am kommenden Dienstag, 5. Oktober, geht es für die verbliebenen sieben Acts weiter um eine Karriere im Musikbusiness und den Gewinn eines Plattenvertrags bei Sony Music. Das Thema der 3. großen Live-Show von „X Factor“ lautet dann „Kings and Queens of Pop“ – und mit folgenden Liedern ziehen die Schützlinge für ihren jeweiligen Juror in den Wettbewerb um den umkämpften Sieg bei „X Factor“:

Kategorie 16 – 24 Jahre / Mentorin Sarah Connor:
– Marlon Bertzbach (18), Schüler aus Fischerhude singt „Boulevard of Broken Dreams“ von Green Day
– Mati Gavriel (24), Ausstatter für Musikvideos aus Berlin singt „Don’t Stop Me Now“ von Queen
– Pino Severino (18), Stadtsekretär aus Köln singt „It’s a Man’s Man’s World“ von James Brown

Kategorie 25 Jahre + / Mentor Till Brönner:
– Anthony Thet (30), BWL-Student aus Berlin singt „I’ll be Waiting“ von Lenny Kravitz
– Edita Abdieski (25), Kellnerin aus Köln singt „Respect“ von Aretha Franklin

Kategorie Gruppen / Mentor George Glueck:
– „Big Soul“, Quartett aus Hamburg singt „Free Your Mind“ von En Vogue
– „Urban Candy“, Trio aus Berlin singt „Geh davon aus“ von den Söhnen Mannheims

Ein weiteres Highlight der 3. Live-Show am kommenden Dienstag wird der Auftritt des dreifachen „Grammy“-Gewinners Seal. Der britische Megastar gewährt mit der Singleauskopplung „Secret“ einen ersten Einblick in sein neues Album, das den Titel „Seal 6: Commitment“ trägt und nach mehr als 17 Millionen verkauften Tonträgern weltweit die Erfolgsgeschichte des außergewöhnlichen Sängers fortsetzen soll.

„X Factor“: Die 3. Live-Show am Dienstag, 5. Oktober, um 20:15 Uhr bei VOX.