Winfried Glatzeder lässt Schuhanzieher mitgehen

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Der ehemalige Tatort-Kommissar Winfried Glatzeder hat aus dem Luxushotel einen Schuhanzieher mitgehen lassen: „Ich bin nicht in meine Stiefel gekommen und da kam mir die Idee, den Schuhlöffel aus dem Hotel mitzunehmen. Ich hoffe ich muss deswegen nicht in Australien bleiben, aber die Produktion wird das bestimmt schon regeln.“

Geboren wurde Winfried Glatzeder am 26. April 1945 in Zoppot bei Danzig.
Nach dem Abitur und einer Lehre als Maschinenbauer begann er ein Schauspiel-Studium an der Deutschen Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg.
Im Jahr 1982 verließ er die damalige DDR und ging mit seiner Familie nach West-Berlin.
In mehr als zwanzig DEFA-Kino- und Fernsehfilmen wurde Glatzeder ab Mitte der 60er Jahre in der DDR neben seiner Theaterarbeit einem breiten Publikum bekannt. Man sah ihn in „Zeit der Störche“, „Der Mann, der nach Oma kam“, in „Die sieben Affären der Dona Juanita“ und weiteren Produktionen.

Es folgt ein Engagement am Schiller-Theater. In den Jahren 1982-1991 spielte er in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen wie z.B. in „Rosa Luxemburg“, „Vergesst Mozart“, „Luther“, „Bali“, „Haus Excelsior“, „Der Kunstfehler“, „Va Banque“, „Gossenkind“, „Der Tod des weißen Pferdes“ oder „Tanz auf der Kippe“ und arbeitete mit namhaften Regisseuren wie István Szabó, Margarete von Trotta, Peter Beauvais, Diethard Küster, Peter Kern, Eberhard von Itzenplitz und Berengar Pfahl.
In den Jahren 1986 bis 1996 war er ständiger Gast am Schauspielhaus Düsseldorf. Ab 1997 spielte er Theater an mehreren Häusern, u.a. Theater am Kurfürstendamm, Renaissance-Theater Berlin, Komödie am Winterhuder Fährhaus in Hamburg, Komödie Dresden und Theater in der Josefstadt. Mit den Komödien „Mein Freund Harvey“, „Pension Schöller“, „Freunde zum Essen“, „Treue, oder der Hochzeitstag“ tourte er durch ganz Deutschland.
Einem breiteren Publikum bekannt wurde Glatzeder als Haupt-Kommissar Ernst Roiter im Berliner Tatort, den er ab 1996 zwölf Mal verkörperte.
2006 spielte er bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg den Schurken Santer. Im darauffolgenden Jahr spielte Glatzeder nach 30 Jahren wieder zusammen mit Angelica Domröse am Hans Otto Theater Potsdam im Stück „Filumena“. 2008, 2010 und 2011 übernahm er bei den Jedermann-Festspielen im Berliner Dom die Hauptrolle des „Jedermann“. Am Meininger Theater inszenierte er dieses Stück und spielte zugleich die Hauptrolle.
Seine Autobiographie „Paul und ich“ erschien 2008 im Berliner Aufbau-Verlag.
Ab März 2014 wird Glatzeder mit „Die Nervensäge“ durch Deutschland touren und ab Mai nächsten Jahres ist er 60 Mal in dem Stück „Toutou“ am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg zu sehen sein.
Winfried Glatzeder ist verheiratet und lebt in Berlin.