Toy Story 3 – Andy verschenkt Woody und Co.

© Disney/Pixar. All Rights Reserved.

Da sind sie wieder, unsere Helden aus dem Spielzeugland – Woody, Buzz und Jessi; Slinky, Specky und Rex. Ihr Leben in Andys Kinderzimmer bedeutet jeden Tag ein neues Abenteuer. Wenn da nicht nur ein Problem wäre. Wie jedes Kind ist auch Andy nicht gegen das Altern gefeit. Nach inzwischen weiteren elf Jahren ist er nun reif fürs College. Leider bedeutet dies, dass somit auch die Spielzeugkiste nicht mehr ganz oben auf der To-Do-Liste des Tages steht. Abgeschoben sollen sie werden – in den Sunnyside-Kindergarten. Man hört zwar, dass es dort paradiesisch sein soll. Jeden Tag gibt es Kinder, die mit einem spielen, die nie auf die Idee kommen, dass Spielzeuge nichts mehr für einen sind. Alter spielt dort keine Rolle. Hier werden die Kinder einfach ausgewechselt. Aber wie so mancher Reiseprospekt verspricht auch dieser zwar blauem Himmel und Sonnenschein, entpuppt sich jedoch als stark bewölkt und regnerisch. Aber zum Glück hat jemand die Rechnung ohne Woody gemacht. Der hat bereits einen Plan (und leider seinen Hut verloren), um seine Freunde in die Freiheit zu führen.

Knuddelbär Lotso führt durch den neuen Lebensraum. (© Disney/Pixar. All Rights Reserved.)

Wie schon gesagt, hat es ganze elf Jahre gedauert, bis die „gute Laune und wir haben uns alle furchtbar lieb Schmiede“ Disney / Pixar aus dem zweiten Toy Story Abenteuer ein drittes sogar wahlweise in ganzen 3D auf die Leinwand zaubern konnte. Rein storytechnisch gibt es keine wirklichen Überraschungen. Einzig die übliche Tränendrüsenüberlaufszene zum Ende ist außergewöhnlich in die Länge gezogen, was das Ganze für die 3D-Version vielleicht zur Herausforderung werden lässt, da die 3D-Brille doch recht stört – beim Wegwischen. Kleine Kinderhände haben hier vielleicht nicht so sehr zu kämpfen. Und damit wären wir auch schon beim eigentlichen Knackpunkt. Die 3D-Aufpolieraktion hätte man sich wirklich sparen können. Was man an dieser Stelle an Effekten hätte herausholen können, ist im Ansatz erstickt worden. Lediglich die Figuren legen ihren Auftritt in 3D hin. Toll! Es gibt keine coolen Tropfen, die auf einen zufliegen, keine actionreichen Flugmanöver, bei denen man glaubt, man wäre dabei, und es gibt auch keine sonstige groß erwähnenswerten Effekte mit Licht oder Wolken. Und das ist wirklich schade. An dieser Stelle wird es viele enttäuschte Kinobesucher geben. Daher ist es vielleicht besser auf die „normale“ Kinoversion auszuweichen. Diese macht mit Sicherheit genauso viel Spaß.

Es ist Liebe auf den ersten Blick – Ken trifft Barbie; Barbie trifft Ken. (© Disney/Pixar. All Rights Reserved.)

Ach, und apropos Spaß, wer schon immer mal wissen wollte, wie klug Barbie und wie witzig, wenn auch auf eine etwas tragisch verweichlichte Art und Weise, Ken sein kann und warum Barbie sich in ihn verliebt hat, möge hier eine ehrliche und nachvollziehbare Antwort finden. Und überhaupt ist die neu eingeführte Love-Story mitunter die witzigste Geschichte in der Geschichte.

Im Gesamtbild ergibt Toy Story 3, lässt man die 3D-Abstriche außen vor, also eine solide Disney-typische Geschichte, die durchaus niedlich und glaubwürdig zusammengeschrieben wurde. Bis hin zur Synchronisation ist alles hübsch aufeinander abgestimmt.

Fazit: Ein wahres Disney-Herz kann hier voll auf seine Kosten kommen.Vergesst jedoch die 3D-Version. Das lohnt sich leider nicht. Die Story lässt am Ende allerdings wieder einiges offen, so dass man mit einem vierten Teil schon jetzt rechnen muss.