The Children – Kinder zum Fürchten

Horror-Fans, die vielleicht sogar dem diesjährigen Fantasy Filmfest beigewohnt haben, warten sicherlich schon auf den sogenannten Publikumsliebling The Children auf DVD. Soviel sei schon mal gesagt; es ist soweit!!!

Die Handlung ist einfach gestrickt. Zwei Familien wollen ein Wochenende im einsamen Winterhäuschen verbringen. Die Kinder erkranken nacheinander, beginnend mit Husten und Übelkeit. Aus den anfänglichen Symptomen entwachsen Aggression und Angriffslust, und damit kann die Schlachtung beginnen.

So süß und doch so böse ... - © Pandastorm
So süß und doch so böse ... - © Pandastorm Pictures

Ehrlich gesagt, frage ich mich, wie man diesen Film mit Klassikern wie Shining oder Hitchcock-Thrillern vergleichen kann. Ja, die Kinder sind irgendwie gruselig, aber das war es dann auch schon. Die Story ist nicht sonderlich gut ausgearbeitet. Sicher, dieses kleine Kammerspiel vermittelt durch seine Kleinbesetzung ein leicht beklemmendes Gefühl, aber das ist nicht wirklich „Horror“.

Zudem gibt es Szenen, bei denen ich mich wirklich frage, was die im Film zu suchen hatten? Sollte etwa durch einen leblosen Frosch inmitten seiner Eier oder ein Blick durch ein Mikroskop mit sich bewegenden Einzellern der künstlerische Aspekt vermittelt werden? Oder wie jetzt? Hä??? Anders kann ich es mir nicht erklären, da beide Elemente später nicht nochmal aufgegriffen werden.

Weiterhin wird auf dem Cover von einem „der besten Filme des Jahrzehnts“ gesprochen. Oh bitte!!! Es gibt wirklich bessere. Und auf das ebenfalls angepriesene gefrorene Blut in meinen Adern hab ich auch gewartet. Da gefriert es eher, wenn ich mir ’nen halben Liter irgendeines Slush-Getränks auf Ex durch den Strohhalm reinziehe. Das verleiht zudem den besseren Kick.

Nun ja, gibt es was zu den Darstellern zu sagen?  Die Freude war groß, als ich im Vorspann las, dass Rachel Shelley eine Hauptrolle spielt. Es gibt tatsächlich ein Leben nach The L Word und ihrer dortigen Rolle als „Kindersammlerin“ und Millionenerbin Helena Peabody, auch wenn The Children vor der letzten Staffel fertig gestellt wurde.

Vielleicht kommt im tiefsten Schnee jede Hilfe zu spät. - © Pandastorm
Vielleicht kommt im tiefsten Schnee jede Hilfe zu spät. - © Pandastorm Pictures

Die andere Hauptrolle, obwohl ja eigentlich die Kinder Kern des Ganzen (oder Bösen) sind, wird von Eva Birthistle besetzt. Keine Ahnung wer das ist? Macht nichts, ich musste auch googeln. Dann stieß ich auf frühere Rollen und bemerkte, dass jeder sie bestimmt schon irgendwo durchs Bild huschen gesehen hat. Hauptsächlich kommt sie jedoch aus dem TV-Fach und das größtenteils auch noch für die BBC. Beide Mädels legen wunderbar ihr Können aufs Parkett. Zwischenzeitlich gibt es zwar ein paar Schwächen, aber im Gesamtbild des Films spielt das keine Rolle. Leider ist die deutsche Synchronisation auch nicht so ganz der Bringer. Vielleicht sollte man heutzutage aber froh sein, wenn eine deutsche Synchronisation zustande kommt, fehlt doch oftmals das Geld bei Independent-Filmen. Es geht jedoch nichts über die englische Originalfassung. Wird im deutschen Sprechstudio immer noch vieles ganz anders betont. Die Männerriege ist ebenfalls getrost zu vernachlässigen, besonders weil einer von ihnen im späteren Verlauf eine „Spontan-Nonsens-Entscheidung“ trifft. Ich möchte nicht sagen, was das für eine Entscheidung ist, für diejenigen, die sich den Film doch noch anschauen wollen, aber was hab ich mich aufgeregt.

Nun aber zur alles entscheidenden Frage: Muss man diesen Film gesehen haben? Nicht unbedingt. Wenn jedoch jemand ein eingefleischter Horror-Fanatiker ist, sollte dieses Stück seine Sammlung zieren.

Fazit: Fans – ja. Die anderen Filmgucker müssen es selbst entscheiden. Fakt ist, der Film ist nicht der Brüller, dennoch solide gemacht und genretauglich. Dennoch, eingefleischte Fans des Genres können mit diesem Stück ihre Sammlung aufstocken.

3 Sterne

(Text: Steffi Böhm)

DVD Fact-Sheet:
Genre: Suspense-Horror
Laufzeit: DVD: 81 Min.
Blu-ray Disc: 84 Min.
Regie / Drehbuch / Produktion: Tom Shankland (WAZ) / Tom Shankland / James Richardson
Darsteller: Hannah Tointon, Rachel Shelley, Eva Birthistle, Stephen Campbell Moore, Jeremy Sheffield
Produktionsland: UK 2008
Altersfreigabe: FSK 18
DVD Bildformat: 1.85:1/ 16:9
Blu-ray Bildformat: 1.85:1 (1080p/24/AVC)

Ton:
DVD: Deutsch DD 5.1 Englisch DD 5.1
SE: Deutsch DD 5.1 Englisch DD 5.1
Blu-ray Disc: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, DD 5.1 Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel: Deutsch / Englisch

Extras:

DVD:
• Trailershow
2-Disc Special Edition:
• Interviews
• Killing Kids – Making of
• Featurettes:
Die Drehorte, Körperteile mit Paul Hyatt, Schneedesign, Tom Shanklands Höhle, Working with the
Children, Making Of
• Filmtrailer

Blu-ray Disc:
• Interviews
• Killing Kids – Making of
• Featurettes:
Die Drehorte, Körperteile mit Paul Hyatt, Schneedesign, Tom Shanklands Höhle, Working with the
Children, Making Of
• Filmtrailer

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Bild: Pandastorm Pictures/sbo