Susan Sideropoulos: Aufregung vor der Traumhochzeit

© RTL / Stephan Pick

Am Freitag wird auf RTL die Traumhochzeit wieder aufgelegt. Dieses Mal nicht mit Linda de Mol. Neue Moderatoren sind Susan Sideropoulos und Yared Dibaba. Susan dazu im Interview:

Du übernimmst zusammen mit Yared die Moderation der „Traumhochzeit“, ist das aufregend für dich?
Susan Sideropoulos: Es ist eine große Herausforderung, sehr, sehr aufregend, aber auch sehr, sehr schön. In erster Linie fühle ich mich wirklich beschenkt und gesegnet, mit dem absolut schönsten Format. Ich habe es früher geliebt und freue mich einfach, dass ich es jetzt weiter machen darf.

Stimmt es, dass es für dich früher immer ein Traum war, selber als Kandidat bei der Show mitzumachen?
Susan: Ja, tatsächlich. Ich habe es immer klassisch, samstagabends, mit Mutti zum Abendbrot geguckt und geweint, gelacht, mitgefiebert und habe mir immer gewünscht, irgendwann mal ganz groß zu heiraten und am liebsten auch so einen tollen Heiratsantrag vor ganz vielen Leuten zu bekommen. Wie es halt damals so war in der Show und auch heute bei uns noch so ist. Aber die Dinge kamen anders und ich habe auch einen ganz schönen Heiratsantrag bekommen.

Bist du aufgeregt vor der Show?
Susan: Ja, ich bin total aufgeregt. Das ist eine riesen Sendung, die sehr abwechslungsreich ist. Man geht vom Emotionalen zu den Spielen, dann wieder zu Emotionen und zum Talk. Es ist alles drin, es passiert viel und man weiß es einfach vorher nicht. Das ist aber auch das Schöne daran, die schönsten Dinge passieren spontan. Ich habe einen super Co-Moderator und ich glaube zusammen haben wir richtig Spaß.

Sind Yared und du ein gutes Team?
Susan: Ja, Yared und ich sind der Knüller, das passt wie die Faust aufs Auge. Man hat es vorher ja nicht gewusst, probiert es dann einfach zusammen aus und es funktioniert. Doppelmoderationen sind nicht unbedingt sehr einfach, es kann funktionieren, es kann aber auch bremsen. Aber mit ihm hatte ich das Gefühl, dass wir uns die Bälle gegenseitig zugespielt haben, es funktioniert.

Wie hast du von der Anfrage, die Moderation zu übernehmen, erfahren?
Susan: Ich bin wirklich ausgeflippt. Ich war gerade beim Drehen für meine neue Serie und war im Wohnwagen. Dann rief meine Agentur an und sagte: „Ich habe dir doch erzählt, du hast eine Anfrage von RTL für ein neues Format, ich habe jetzt übrigens erfahren um welches es sich handelt: Es ist die `Traumhochzeit`.“ In dem Moment war ich wirklich kurz perplex und habe nur gesagt: „Ganz kurz, ich rufe gleich zurück“, habe schnell aufgelegt und bin echt ausgerastet. Dann habe ich meine beste Freundin angerufen, habe rumgeschrien und gedacht: „Wo ist die versteckte Kamera? Ich werde hier gerade total veräppelt.“ Ich rief dann die Agentur zurück und war wieder ganz cool: „Ach so, die `Traumhochzeit` ist ja interessant“ (lacht). Das war wirklich total wahnsinnig, ich habe mich gefreut wie ein Kullerkeks.

Was bleibt der der „Traumhochzeit“ beim Alten, was gibt es Neues?
Susan: Es gibt einiges Neues, klar, in erste Linie sind wir neu (lacht). Aber das Konzept, dass drei Paare um ihre Traumhochzeit spielen, bleibt natürlich erhalten. Es gibt Klassiker, wie die Champagnerpyramide, aber die Spiele haben sich verändert und es ist sehr, sehr spannend, aufregend und lustig. Aber in erster Linie, das war damals so und bleibt auch heute so, ist: Es geht um die große Liebe, es geht um den schönsten Moment im Leben: Die Braut kommt in ihrem schönen Kleid die Treppe runter, wir sind alle mit dabei und schmelzen dahin.

Du stehst vor einem Millionenpublikum, ist dir dieses Ausmaß bewusst und macht es nochmal speziell?
Susan: Das macht es sehr speziell. Ich habe zwar schon einiges moderiert, „Top oft the Pop“, „The Dome“ und auch auf großen Bühnen, wo mehrere Tausend Menschen in den Hallen waren, aber trotzdem ist es nochmal was anders. Der Druck ist natürlich sehr hoch, man redet von einem 20:15 Uhr-Format und von großen Fußstapfen, in die wir treten. Aber ich versuche das ein bisschen auszublenden und eher daran zu denken, dass es einfach ein riesen Spaß ist. Und die anderen, genau wie ich, freuen uns, dass dieses Format wieder da ist. Ich glaube es ist so zeitlos, dass es heute wieder funktioniert und deswegen blende ich das große Publikum einfach aus.

Wie groß sind die Fußstapfen, in die ihr tretet?
Susan: Die Fußstapfen sind schon sehr groß, Linda de Mol ist definitiv auch eine Heldin meiner Kindheit. Auch wegen ihr habe ich es natürlich gerne geguckt. Sie war immer sehr positiv, hat gestrahlt und man hat ihr geglaubt, dass sie mit den Kandidaten wirklich mitfiebert. Sie hat es vom Herzen gemacht, und das ist das Allerwichtigste für so ein Format. Trotzdem denke ich, ich mache es auf meine Art und Weise und hoffe, dass die Leute genauso mitgehen und es ihnen genauso gut gefällt.

Wie viel Linda steckt in dir?
Susan: Ich kenne sie persönlich überhaupt nicht, würde sie aber sehr gerne mal kennenlernen, ich glaube sie ist eine ganz reizende Person. Ich denke, ich bin auch ein sehr positiver Mensch, fiebere auch sehr mit meinen Kandidaten mit, bin total emotional und freue mich einfach von Herzen. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch eine tolle Hochzeit hatte, glücklich verheiratet bin, hinter dieser Tradition stehe und mich einfach freue wenn sich Menschen dazu entscheiden und sagen: „Ja, wir wollen heiraten, wir gehören zusammen und das hoffentlich bis dass der Tod uns scheidet.“

Bist du ein romantischer Mensch?
Susan: Ich bin schon romantisch, gucke gerne romantische Filme und weine auch bei jedem Film und der Merci-Werbung, auch wenn ich sie schon 100mal gesehen habe. Das liebe ich alles sehr. Aber ich bin nicht so gut darin, romantische Dinge zu organisieren, das überlasse ich meinem Mann, der kann das sehr gut und da freue ich mich auch. Ich bin auch nicht so der Freund von erzwungener Romantik, nach dem Motto: „Da ist ein Sonnenuntergang, den müssen wir unbedingt wahrnehmen und ein paar Kerzen anzünden.“ Ich mag kleine Momente, die vielleicht auch nur für den Anderen gerade jetzt besonders sind und wenn man die einfach aufgreift, das finde ich schön.

Bekommst du bei so einer Show Lust, nochmal Ja zu sagen?
Susan: Man bekommt total Lust nochmal Ja zusagen. Ich finde das auch eine gute Idee und habe schon zu meinem Mann gesagt, dass wir das ja aus Spaß irgendwann nochmal wiederholen können. Wir waren vor ein paar Jahren in Las Vegas und haben gedacht, wir könnten ja eigentlich aus Spaß nochmal heiraten, ist doch lustig. Jetzt sind wir sechs Jahre verheiratet und wer weiß, vielleicht machen wir ja zum 10-Jährigen nochmal eine große Fete. Man soll doch die Feste feiern wie sie fallen, ne?!

Hätte es das Format damals bei eurer Hochzeit geben, wäre das eine Option für euch gewesen?
Susan: Wäre ich damals nicht in dieser Position als Person des öffentlichen Lebens gewesen, sondern ein ganz normaler Zuschauer zu Hause, hätte ich mir das durchaus vorstellen können. Allein schon wegen diesem gigantischen Heiratsantrag, den man durch diese Sendung bekommt, das ist so schön (lacht).

Wie war denn dein Antrag?
Susan: Ich habe einen Film in Köln gedreht und war für zweieinhalb Wochen in der Stadt. Eines Abends bin ich zurück ins Hotel gekommen und wollte in mein Zimmer, aber die Tür ging nicht auf. Dann bin ich nochmal runter gegangen und habe gefragt was los ist. Da wurde mir dann gesagt: „Bei Ihnen ist was kaputt, Sie müssen in ein anderen Zimmer.“ Dann haben sie mir einen anderen Schlüssel gegeben, ich musste nach ganz oben und dachte nur: „Cool, eine Suite, wahrscheinlich sind alle anderen Zimmer ausgebucht“. Ich habe die Tür aufgemacht und alles war ganz schön vorbereitet; mit Blumen, Musik, Kerzen und Schnickschnack. Er war ganz hübsch im Anzug und ich im Jogginganzug-auch ganz hübsch- es war total süß. Es war so überraschend und das hat er auch immer gesagt: „Es wird dann kommen, wenn du am wenigsten damit rechnest“ und das war auch so.

Wie sieht denn der perfekte Heiratsantrag für dich aus?
Susan: Ich glaube, den gibt es gar nicht, genauso wie es nichts gibt, was wirklich perfekt ist, das liegt ja auch immer im Auge des Betrachters. Da sollte der Mann seine Frau gut genug kennen, oder andersrum, manchmal macht ja auch die Frau den Antrag. Ich finde, es kann in jeder Situation die richtige sein. Es muss einfach nur von Herzen kommen und dann stimmen, egal ob es alleine ist oder vor seinen Freunden und der Familie-völlig wurscht. Da gibt es 1000 Möglichkeiten und ich würde die Männer echt nur animieren, sich einfach zu trauen.

Hat man bei so einem Format nicht Angst, die ganze Show durchzuweinen?
Susan: Ja, das hatte ich wirklich vorher, ich hatte echt Angst. Meine Freunde meinten auch: „Oh Gott, wie willst du das machen? Du kommst ja nicht 10 Minuten weit. “ Aber man ist tatsächlich mit so vielen anderen Dingen beschäftigt. Das Adrenalin ist megahoch, man ist konzertiert, man muss ja irgendwie durch diese Sendung kommen und hat 1000 andere Gedanken im Kopf, so dass man sich in den emotionalen Momenten nicht 100%ig fallen lassen kann. Ich sag mal zu 80%, weil man natürlich auch mitgehen möchte, aber trotzdem ist man schon mit dem nächsten Schritt beschäftigt. Dennoch gab es Momente, wo ich echt dachte: „Oh, jetzt muss ich aber mal kurz schlucken und mich zusammenreißen.“

Hast du auf deiner eigenen Hochzeit geweint?
Susan: Auf meiner eigenen Hochzeit habe ich auch nicht geweint, aus demselben Grund glaube ich. Es war so viel um mich herum, dass ich teilweise so angespannt war, im positiven Sinne. Erst als ich das erste Mal das Hochzeitvideo gesehen habe, da lief mir dann echt alles runter.

Was macht den Reiz dieser Sendung immer noch aus?
Susan: Meiner Meinung nach, ist die „Traumhochzeit“ oder eine emotionale Show, in der es um Liebe geht, definitiv zeitlos. Ich glaube aber auch, dass diese Pause ganz gut war und die Leute sich jetzt wirklich nach so einer Art von Sendung sehnen. Es ist wirklich echt, es ist was fürs Herz, es wird niemand vorgeführt, es wird niemand ausgelacht, man freut sich eigentlich nur mit den Menschen und es ist wirklich ein rundum positives Format. Ich glaube, dafür ist immer Platz. Was vor allem schön ist, ist dass es wirklich was für die ganze Familie ist. Man kann sich zusammen hinsetzen und auch für die Männer ist es lustig. Die sitzen dann da und denken: „Oh, ganz schön mutig der Typ!“ oder „Oh Gott, was müssen die da machen?“ Es gibt sehr viel zum Lachen, aber auch viel zum Weinen.

Wie hast du die Sendung damals erlebt?
Susan: Ich war ja zwischen 13 und 16 oder so und ich kann mich gut daran erinnern, dass ich die Show entweder mit Freundinnen gesehen habe, aber auch ganz viel mit meiner Mama. Wir haben dann immer Abendbrot im Wohnzimmer gemacht und es vor dem Fernseher gegessen, um es zu gucken. Wir haben echt immer ganz viel geweint und uns gefreut.

Wie wird denn jetzt getraut?
Susan: Willi Weber ist nicht mehr dabei, aber wir haben eine ganz zauberhafte Standesbeamtin, die auch sehr nett ist. Da kann man sich auch auf jeden Fall drauf freuen.