Social Networks vs. DSDS: Müssen Dieter, Menowin & Co zittern?

Die Engländer haben es Ende letzten Jahres vorgemacht: Mit einer Internet-Kampagne auf dem Social Network Facebook zogen sie gegen Joe McElderry, den Gewinner der britischen Casting-Show X-Factor, erfolgreich ins Feld. Dessen Song verfehlte die schon obligatorische Nummer-1-Platzierung zu Weihnachten und musste sich hinter dem 17 Jahre alten Hit Killing in the name of von Rage Against The Machine auf Platz 2 einreihen.

Wie WELT ONLINE heute berichtet, planen Gegner der Casting-Show Deutschland sucht den Superstar nun eine ähnliche Kampagne. Via Facebook und StudiVZ wollen sie zu einem bundeweiten Boykott aufrufen, um RTLs Quoten-Kracher den Kampf anzusagen. Der Aufruf zeigte bereits erste Früchte: Rund 60.000 Nutzer haben sich bislang mit dem Ziel zusammengeschlossen, den Song Tribute der Band Tenacious D gegen den Sieger-Song des neuen RTL-Superstars in den deutschen Singlecharts antreten zu lassen.

Als Initiator der Kampagne zeichnet der Marketingkaufmann Tim Blosze verantwortlich, der laut WELT ONLINE daran glaubt, dass „echte Musik mit Herz und Seele zu jederzeit in der Lage ist, das System der Musikmaschinerie mit ihren Abziehbildchenmusikern zu drehen.“ Der 24-Jährige zeigt sich zuversichtlich: „Wir glauben, dass 50.000 Downloads reichen würden. 100.000 ist mein Ziel,“ erklärte er gegenüber WELT ONLINE.

Probleme könnte es allerdings mit der Plattenfirma Sony Music geben, die sowohl die Superstar-Gewinner unter Vetrag nimmt, als auch das OK geben muss, den Alternativ-Hit Tribute, der ebenfalls aus dem Hause Sony stammt, für die Single-Charts anzumelden. Ob Dieter Bohlen, Menowin, Mehrzad und die anderen potentiellen Gewinner der Casting-Show also um ihren eventuellen Nummer-1-Hit zittern müssen, bleibt spannend.