Rio Reiser: Muss sein Grab verlegt werden?

Das Grab von Deutsch Rock-Legende Rio Reiser muss verlegt werden. Das erklärte Gerd Möbius, Bruder des 1996 verstorbenen Ton-Steine-Scherben-Sängers Rio Reiser, nun in einem Interview mit dem Musikmagazin Rolling Stone.

Grund für die Grabverlegung: die legendäre Fresenhagen-Kommune der Band Ton Steine Scherben muss verkauft werden. Dort liegt allerdings Rio Reiser begraben.

„Wenn der Hof verkauft und neu genutzt wird, dann muss Rios Grab verlegt werden. So schwer das fällt“, erklärt Möbius gegenüber dem Rolling Stone. Als neue Ruhestätte angedacht ist der Friedhof der Berliner Matthäi-Gemeinde, auf dem auch die Brüder Grimm begraben sind. „Die Grenze zwischen Kreuzberg und Schöneberg war sowieso seine Lieblingsgegend“ so Möbius.

1975 flüchtete sich die Band Ton Steine Scherben um Rio Reiser von Berlin auf das drei Hektar große Anwesen in Schleswig-Holstein. Seit 2000 gehört der Hof Reisers Brüdern Peter und Gert Möbius sowie dessen Frau, die dort Museum, Café, Tonstudio und Konzertscheune betreiben. Aus eigener Kraft könne Fresenhagen aber nicht länger unterhalten werden, Kulturförderung und Veranstaltungen als wichtige Geldquelle werden laut Möbius zunehmend schwieriger: „Friesland ist eine kulturelle Enklave. Wenn man da oben ein Konzert macht, muss man schon die ganz großen Stars holen, die Sterne, Söhne Mannheims, Kettcar. Sonst kommt keiner.“

450.000 Euro soll die deutsche Rock’n’Roll-Pilgerstätte kosten. Die Brüder Möbius suchen integre Käufer: „Wenn eine Musikerkommune käme, die Haus und Museum eins zu eins übernehmen würde, wäre alles gut.“

mit ots | rolling stone