Renée Zellweger darf wieder stolpern

Am Anfang war das Feuer – oder im vorliegenden Fall die Wahl zwischen Hollywood und einer deutschen Produktion – oder genauer ausgedrückt die blauen Augen von Jessica Schwarz und die blonden Haare von Renée Zellweger. Das Rennen machte dann Renée.

Jagdausflug mit Hindernissen - Lucy kriegt die Hose nicht auf. (Bild: Senator)

Renée, die unsere Herzen als sympathisch chaotische Bridget Jones im Sturm eroberte, zeigt uns nun einmal mehr, was ihr am meisten liegt, kurz bevor sie einen Ausflug ins Horror-Thriller-Fach macht (Filmstart leider verschoben auf nächstes Jahr). In altbewährter Bridget-Tradition stolpert sie in „New In Town“ als Super-Karriere-Business-Frau in New Ulm, einer Kleinstadt in Minnesota, von einem Fettnäpfchen ins andere und verliebt sich dabei in das Nest und seine merkwürdig von Jesus redenden Bewohner.

Minnesota ist ja für die Amis bekanntlich wie Ostfriesland für die Deutschen. Man macht Witze und schämt sich nicht einmal dafür. Dabei gibt es bestimmt ganz viel Positives über diese Gegend zu berichten. Aber ich komme hier vom Hundertsten ins Tausendste.

Der Film stimmt, das ist schon mal positiv, wunderbar auf die Vorweihnachtszeit ein. Dazu ein warmer Kakao (kleine Geschäftsidee für Kinos *malanmerk*) und ein paar Freundinnen links und rechts und dann darf ruhig auch mal bei dem einen oder anderen Malheur gelacht werden. Ja, tatsächlich, die Frauen lieben Renée, für ihre unbeschwerte Art, auch mal nicht so vorteilhaft dargestellt zu werden. Der spontane Feldversuch im Kinosaal zeigt auch, dass es gerade mal 2 oder 3 Männer dorthin geschafft haben. Der Rest der Sitze wurde von Personen des weiblichen Geschlechts besetzt. Doch macht es das gleich zu einem Frauenfilm? Unbedingt. Denn für den Mann von heute ist diese Schnulze wahrlich nichts. Also, Frauen schnappt Euch Eure besten Freundinnen und ab mit Euch. Das ist der perfekte Film für einen lockeren Mädelsabend. Denn wenn Ihr kurzweilige Unterhaltung sucht mit einer zwar nicht neuen Story, dann seid Ihr hier genau richtig.

Auch rausgeschnitten - Eiskratzen mit der Kreditkarte. (Bild: Senator)

Allerdings muss ich mich doch mal bei den Produktionsfirmen beschweren. In letzter Zeit gibt es nämlich immer mehr Trailer, die Szenen beinhalten, welche im Film gar nicht vorkommen. Bei „New In Town“ zum Beispiel bricht sich Lucy im Trailer den Absatz ab und humpelt darauf von dannen. Oder auch eine kleine Schlitterpartie über den zugefrorenen See – beides fehlt komplett. War den Machern zu viel Witz zu viel? Was ist das? Hätte man für zwei Minuten mehr, direkt einen Film in Überlänge gehabt? Ich glaube doch wohl nicht. Wirklich schade.

Und wenn das Filmchen nächstes Jahr auf DVD erscheint, wird es mit Sicherheit ein Renner und vielleicht gibt es dann auch einen Director’s Cut. Auf die verregneten Abende auf der Couch freue ich mich jetzt schon. Das wird kuschelig.

Fazit: Mädels rein! Männer sind erlaubt, aber ob die das wirklich wollen, müssen sie selber wissen. Fakt ist, die (lachenden) Frauen werden eindeutig in der Überzahl sein. Und dafür gibt es die volle Anzahl Sterne