Pflegetagegeldversicherung: Wann sie sich lohnt und wann nicht …

© flickr/Maik Meid

Gute Pflege hat ihren Preis, und der ist ziemlich hoch. Zwar gibt es seit 1995 die gesetzliche Pflegeversicherung, in die alle gesetzlich Krankenversicherten einzahlen müssen. Doch sind die Kosten inzwischen geradezu explodiert, und das gezahlte Pflegegeld reicht in den allermeisten Fällen nicht aus. So zahlt die Pflichtversicherung bei einer stationären Versorgung in Pflegestufe III 1.550 Euro. Ein Vollzeitpflegeplatz indes kostet deutlich mehr als das Doppelte. Wer zu Hause gepflegt werden kann, bekommt maximal etwa 700 Euro aus der Pflegekasse bei tatsächlichen Kosten von bis zu 2.000 Euro monatlich. Betroffen sind vor allem Frauen, denn sie beziehen zumeist niedrigere Renten als Männer und haben darüber hinaus eine höhere Lebenserwartung und damit auch ein größeres Risiko, im hohen Alter zu einem Pflegefall zu werden.

Pflegeexperten raten deshalb zum Abschluss einer privaten Pflegeversicherung. Dabei gibt es verschiedene Varianten, die aber nicht alle sinnvoll sind. So raten die Experten von reinen Pflegekostenversicherungen ab, weil da lediglich die tatsächlichen Kosten bis zu einem Höchstbetrag erstattet werden. Hajo Köster vom „Bund der Versicherten“ (BDV) rät hingegen zu einer Pflegetagegeldversicherung: Bei dieser Versicherung wird bei der jeweiligen Pflegestufe ein vorher vereinbarter Tages- oder Monatssatz ausbezahlt. Und zwar unabhängig davon, wie teuer die tatsächliche Pflegeleistung ist. Wichtig ist es, vor Vertragsabschluss eine stimmige Bedarfsermittlung zu machen: Darin sollten Rente, Pflegegeld und eventuelle weitere Einkünfte wie Kapitalerträge aufgeführt werden. Tipp: Je früher der Pflegefall privat versichert wird, umso günstiger ist die Police. Wer etwa mit 40 einsteigt, zahlt bei einem vereinbarten Tagessatz von 50 Euro nur 40 Euro im Monat.