Papst hetzt wieder gegen Lesben und Schwule

Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Besuch in Portugal mal wieder die Katholiken aufgerufen, gegen staatlich sanktionierte Beziehungen von Schwulen und Lesben vorzugehen.

Er hielt eine Rede vor Vertretern von sozialen Verbänden und Einrichtungen der katholischen Kirche. Dabei lobte er bereits gestartete Aktionen gegen Abtreibungen und gegen die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen. Mit aggressiven Worten heizt der Papst die politische Diskussion in Portugal an. So hat das Parlament in Lissabon erst im Januar die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht beschlossen. Das Gesetz soll in der kommenden Woche von Präsident Aníbal Cavaco Silva unterschrieben werden. Silva könnte das Parlament mit einfacher Mehrheit überstimmen.

„Das ist die alt bekannte Position der Kirche, für uns war das also nichts Neues“, erklärte die portugisische Gesundheitsministerin Ana Jorge nach der Papstrede.

In den letzten Monaten hat die katholische Kirche ihre Angriffe gegen Homo-Rechte im Zeichen des Missbrauchsskandals verschärft. Vertreter des Vatikans versuchten zuletzt, eine Verbindung zwischen Pädophilie und Homosexualität herzustellen. So erklärte etwa Erzbischof Dadeus Grings, dass Akzeptanz von Schwulen und Lesben zur Akzeptanz von Kindesmissbrauch führen würde. Kardinal Tarcisio Bertone, nach Benedikt der zweitwichtigste Mann im Vatikan, machte die Homosexualität von Priestern für die Missbrauchsfälle verantwortlich.

Quelle: vatican.va / queer.de