Oceana ist weiß-blau

Quelle: Ministry Of Sound Germany/Nivea

Wer bei der Stimme von Oceana schon immer Gänsehaut bekommen hat, wird sich über die findige Strategie, die passende Creme für die gestressten Hautpartien beim Konzert gleich mitgeliefert zu bekommen, eher freuen. Oder war es umgekehrt? Und beim Eincremen schummelt sich Oceana’s neuester Ohrwurm in die Hirnwindungen? Ist „Pussycat on a Leash“ nicht die Musik aus der Creme-Werbung? Oder macht Oceana Werbung für Creme?

Fakt ist, dass die Ehe zwischen Musik und anderen Konsumprodukten, bei den Werbestrategien zur Win-Win-Situation geworden ist. Ohne Crosspromotion sind neue Sterne am Musikhimmel kaum mehr mit bloßem Ohr zu entdecken. Und wer keine Präsenz in einem einschlägigen TV-Format oder Werbeblock für sich verbuchen kann, bringt es meistens noch nicht einmal mehr zum Plattenvertrag.

Kaum jemand kauft noch einen Tonträger aufgrund eines ohnehin selten geworden Werbespots für eine Sängerin, die stimmgewaltig durch Youtube und Youtube-To-MP3-Converter rockt. Und welcher genervte Multichannel-Zapper hat danach auch noch Zeit für zwei Werbespots nacheinander? Wir sehen und hören getrennt und fühlen beides wieder zusammen. Praktisch. Und wenn wir vom einen sprechen, hören wir automatisch das andere.

3 SterneUnd so werden wir uns in Zukunft also öfter doppelt gepflegt fühlen. Und das ist völlig unschädlich. Das jüngst stattgefundene Nivea-Konzerterlebnis mit der weissblauen Creme-Sängerin hat bei der inforand Redaktion jedenfalls keine überfettenden Reaktionen hervorgerufen.