„Not amused“: Unmut beim DFB wegen Fernseh-„Tatort“ mit schwulem Fußballer

Die Ausstrahlung des Fernsehfilms aus der Reihe „Tatort“ am letzten Wochenende hat beim DFB offensichtlich für einige Verstimmungen gesorgt. Hauptthema in dieser Folge des beliebten Fernsehkrimis war der Mord an einem schwulen Fußballer.

„Ich finde es schade und ärgerlich, dass die Prominenz der Nationalelf missbraucht wird, um irgendein Thema zu entwickeln oder einen Scherz zu machen“, so Manager Oliver Bierhoff gegenüber der „Bild“.

Der Hauptgrund für die Entrüstung beim Fußballbund liefert vor allem ein Zitat, welches der Darsteller das homosexuellen Spielers im Film äußerte: „Sie, die halbe Nationalmannschaft ist angeblich schwul, einschließlich Trainerstab. Das ist doch schon so eine Art Volkssport, das zu verbreiten.“ – Für Bierhoff ein deutlicher Affront: „Das ist ein Angriff auf meine Familie – die Nationalmannschaft.“
Der Präsident des Deutschen Fußballbundes, Theo Zwanziger, versuchte zu beschwichtigen – es sei doch allgemein bekannt, dass das Überzeichnen von Charakteren und Situationen in Filmen üblich sei. „Allerdings sollte man bei schwierigen Thema auch sensibel bleiben und nicht durch unwahre und unnötige Randbemerkungen von den eigentlichen Aufgaben ablenken“, bemerkte der Verbandschef.

Gerade auch die Nationalmannschaft habe sich deutlich und geschlossen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gestellt, fügte Zwanziger hinzu. „Es ist mir völlig egal, welche sexuelle Orientierung einer unserer Nationalspieler oder Nationalspielerinnen hat.“ Bierhoff wolle nach eigener Aussage für die Zukunft einen Plan entwickeln, wie mit solchen Vorfällen verfahren werden soll: „Wir müssen wissen, wie wir mit solchen Dingen umgehen. Dass wir nicht wehrlos sind gegen Gerüchte und falsche Unterstellungen aller Art“.