KT Tunstall reitet mit „Invisible Empire // Crescent Moon“ in den Sonnenuntergang

Ruhig ist es um die einst so wilden Damen in der Musikgeschichte geworden. Nachdem uns Anouk zuletzt mit einem doch eher untypischen (Aber was ist bei Anouk schon typisch?) und ungewohnt leisem Album versorgte, tritt nun die nächste im Bunde auf die Bildfläche. Wer denkt bei Liedern wie „Black Horse & The Cherry Tree“ oder „Suddenly I See“ nicht sofort an KT Tunstall? Und auch wenn sie allzu gern die ruhige Note in ihre Alben einbaut, so war doch immer mindestens ein Lied dabei, das ein wenig diese Note wieder aufhob.

Ja, wer KT Tunstall kennt, der weiß, woran man bei ihr ist. Wenn sie mit ihrer Gitarre bewaffnet auf der Bühne steht und ihren Sound an den Mann oder gern auch die Frau bringt, dann hören die Fans gebannt zu. Wippen vielleicht sogar begeistert mit. KT weiß bereits seit Jahren zu unterhalten und gleichzeitig zu bezaubern. So auch im vorliegenden Exemplar „Invisible Empire // Crescent Moon“, dem vierten Studioalbum. Und schon beim Vorabsong „Feel It All“, hat sich die Redaktion in das Video und natürlich auch in das Lied verliebt. Es sagt im Grunde alles und macht Lust auf mehr. Gebannt wird die Platte über die Boxen gejagt, und ja, es ist ruhig, besinnlich und sogar betörend. Warum auch immer, aber sogar bei genauerem Hinhören ist es wirklich gar nicht so übel, und bei all der Ruhe, wo andere Alben leider oftmals anders klingen, nicht einmal depressiv. Auch wenn die Texte hier anderes vermuten lassen. So schafft Ms. Tunstall es, die Schwere der Tiefsinnigkeit doch auf eine leichte Ebene zu heben und dem Album eine motivierende und aufbauende Substanz zu verleihen. Alles ist schön – und wir fühlen alles.

Fazit: Das Album ist genau passend für einen heißen Sommer, einen ruhigen Abendspaziergang, einen verträumten Blick in den Sternenhimmel und so weiter.