Für Johnny Depp ist die richtige Balance alles, noch mehr Berühmtheit würde der Schauspieler nicht ertragen. Das verriet der Hollywoodstar im Interview mit dem Fernsehsender Tele 5. „Mehr Stress auch nicht. Auf der anderen Seite könnte ich das Nichtstun niemals aushalten. Ich habe das Bedürfnis, kreativ zu sein. Auf einer einsamen Insel würde ich wahrscheinlich Figuren aus Palmblättern basteln.“ Zu Beginn seiner Karriere war Depps Scheu vor der Öffentlichkeit noch ausgeprägter als heute: „Mein erstes Mal in Cannes werde ich nie vergessen. Ich habe mich panisch im Hotelzimmer eingesperrt. Immer wenn ich kurz die Tür geöffnet habe, waren da Hunderte von Papparazzi am Ende des Ganges. Ich habe das gesamte Festival auf circa 15 Quadratmetern verbracht. Das war meine erste Erfahrung mit diesem Wahnsinn und es fühlte sich an, als wäre ich auf einem fremden Planeten gelandet.“ Von einer Freundschaft erwartet der introvertierte Schauspieler bedingungslosen Rückhalt „Loyalität ist das Allerwichtigste. Eine Myriade Prozent Loyalität. Ich hatte immer wieder Glück mit meinen Freundschaften. Männer alter Schulte wie Marlon Brando oder Keith Richards haben mir viel über Großzügigkeit und Loyalität beigebracht.“ Der 49-jährige Depp, der mit zusammen seiner Schwester eine Produktionsfirma hat, war u.a. auch bei `Hugo Cabret` als Producer beteiligt. „Hollywood macht immer und immer wieder den gleichen Film, nur mit unterschiedlichen Titeln“, so Depp im Tele 5-Interview. „Wir versuchen gegen den Strom zu schwimmen und Filme zu realisieren, die sonst keine Chance hätten.“ Auch in seiner Rollenwahl war der Schauspieler schon immer bewusst eigenwillig: „Nach `21 Jump Street` habe ich mir geschworen, mir selbst treu zu bleiben und nur das zu machen, was sich richtig anfühlt. Ich habe einiges abgesagt, obwohl das Geld mich schon gelockt hätte. Aber ich wollte nicht austauschbar oder wie jeder andere werden. Und es hat geklappt, ich bin noch hier, so viele Jahre später.“ Johnny Depps Traum, in Frankreich Wein anzubauen, hat sich nicht erfüllt. „Es ist ein schwieriger Prozess, man muss sich Schritt für Schritt mit der Regierung rumquälen und das fand ich viel zu nervtötend. Aber in Bordeaux gibt es ja zum Glück genug guten Wein.“