Jeder sechste Schüler war schon Cybermobbing-Opfer

17 Prozent aller Schüler_innen sind nach eigenen Angaben bereits ein Opfer von Cybermobbing geworden. Bei den 14- und 15-Jährigen sind es sogar über 20 Prozent. Das geht aus einer bundesweiten Studie „Cyberlife – Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr“ hervor. Ein Fünftel der Opfer fühle sich sogar dauerhaft belastet, so die Sozialpsychologin Catarina Katzer vom „Bündnis gegen Cybermobbing“, das mehr als 10 000 Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen für die Studie befragen ließ. Die Art und Weise des Cybermobbing, auch „Cyberbashing“ genannt, ist von vielfältiger Natur. Beschimpfungen und Beleidigungen erleiden 51 Prozent der Jungen und 63 Prozent der Mädchen. 33 Prozent der Jungen gaben an, über sie würden gezielt Lügen und Gerüchte verbreitet, 47 Prozent der Mädchen berichten dasselbe. Über die Verbreitung von gefälschten Fotos insbesondere beim sozialen Netzwerk Facebook klagen 18 Prozent der Jungen und 15 Prozent der Mädchen.

Cybermobbing wird zu einem immer größer werdenden Problem

Cybermobbing werde „zu einem zunehmenden Problem und in unserer Gesellschaft immer präsenter“, so Uwe Leest, Vorsitzender des Bündnisses. Man beobachte, dass das Internet immer mehr Störenfriede Mobber, Sexualtäter und jene Personen anziehe, die eindeutig kriminelle Absichten hegen, so Leest weiter. Daher komme der Forschung, Aufklärung und der Präventionsarbeit eine immer größer werdende Bedeutung zu. Fast 90 Prozent der Eltern und Lehrer_innen, so die Studie weiter, beklagen, dass Kinder und Jugendliche durch die medialen Entwicklungen gewaltbereiter geworden seien. Die Anonymität des Internets führe zunehmend zu einem enthemmten Verhalten. Dem stehen lediglich 17 Prozent und nur sechs Prozent Eltern gegenüber, die prüfen, was ihre Kinder im Internet tun beziehungsweise die ihre Kinder regelmäßig beim Surfen im Netz begleiten.