In Europa ist Aviv Geffen noch ein Geheimtipp, in seiner israelischen Heimat ist der 36-jährige dagegen längst der Superstar schlechthin. Ein mit goldenen Schallplatten und Preisen ausgezeichneter Musiker, der bereits 14 Alben veröffentlichte und die ganz großen Stadien füllt. Ein Jugendidol, aber auch ein unbequemer Künstler und engagierter Friedensaktivist, der die Jugend der Welt immer wieder dazu auffordert, sich niemals von Ideologien vereinnahmen zu lassen.
Geffen beeindruckt dabei durch sein unerschütterliches Selbstbewusstsein und seine Zuversicht. Als einer der ersten Israelis überhaupt verweigerte er – unter großen Schwierigkeiten – den Militärdienst und setzte damit ein klares Signal. Doch nicht nur seine Botschaft und seine Musik sind herausragend – der androgyn und geheimnisvoll wirkende Musiker reißt insbesondere auch die weiblichen Fans zu Begeisterungsstürmen hin.
Im Januar 2009 war Geffen erstmals mit seiner eigenen Show und englischen Songtexten auf großer Europatournee. Der Erfolg war so überwältigend, dass der Künstler, der alle Lieder selbst schreibt und textet, nunmehr zu einer internationalen Karriere durchstartet. Mehr als 2,5 Millionen Alben hat der tonangebende Popmusiker in seiner Heimat verkauft – rund jeder zweite Haushalt in dem 7-Millionen-Land besitzt eine seiner Scheiben.
Am 28. August 2009 erscheint nun sein erstes englischsprachiges Album in Deutschland, kurz darauf folgt die Veröffentlichung in Großbritannien. Für die Produktion des Albums zeichnen neben Grammy Award-Gewinner Trevor Horn (u.a. Tina Turner, Paul McCartney, Simple Minds, Mike Oldfield oder Seal) auch der angesagte New Yorker Produzent David Andrew Sitek (TV on the Radio) und der Brite Ken Nelson („Coldplay“) verantwortlich.
Anspruchsvoller Rock und gefühlvolle, tiefgründige Balladen, aber auch eingängiger Pop sind auf dem Album zu hören, geprägt von der unverwechselbaren sanft-rauen Baritonstimme des israelischen Megastars. Die Songs hat Aviv Geffen mit Bedacht ausgewählt: „Das Album beschreibt mein Leben, das Leben eines nicht mehr ganz jungen Mannes. Meine Erfahrungen, Liebe, Glück, eine schwierige Kindheit, Verzweiflung, Alkohol- und Rauschgiftmissbrauch, und natürlich Krieg, Tod und Verlust“, so der Künstler.
Im Song „Berlin“ beispielsweise verarbeitet er eine Lovestory in der deutschen Hauptstadt, deren großer Fan er übrigens ist. Auf dem Album ist neben ganz neuen Tracks aber auch sein größter Hit zu finden: „Cloudy Now“, bereits 1993 entstanden, ein dramatischer Song über die desillusionierte Jugend in Israel, der zu seinem Markenzeichen geworden ist. Im neuen „Heroes“ fordert er die Mütter der Welt auf, ihre Söhne nicht in den Krieg ziehen zu lassen. Eine Friedensbotschaft, die er seit dem schrecklichsten Erlebnis seines Lebens, der Ermordung des Friedenspolitikers und Premierministers Yitzhak Rabin, immer wieder in seinen Werken verbreitet. Bei einem Konzert in Tel Aviv am 4. November 1995 hatte Aviv Geffen Rabin soeben noch umarmt, als dieser nur wenige Minuten später von einem Fanatiker erschossen wurde.
Nunmehr Mitte 30, ist Aviv Geffen, Sohn des Dichters Jonathan Geffen und Neffe des früheren Verteidigungsministers Moshe Dajan, gereift. Seinen einstmals naiven Glauben an die Liebe und den Frieden habe er verloren, so der Künstler. Umso entschlossener kämpft er dafür. Natürlich mit seiner Musik, die in keine der üblichen Schablonen einzuordnen ist. Rock, Pop, Mainstream, New Wave – der Künstler spielt so gekonnt mit den verschiedensten musikalischen Formen, dass Pop-Legenden wie David Bowie oder Lou Reed zu seinen glühenden Verehrern zählen. Auch seine provokanten schrillen Outfits und seine Maskeraden sind Beleg dafür, dass sich dieser Aus-nahmekünstler alten Denkmustern verweigert.
In Israel ist Aviv Geffen bereits seit Jahren der Megastar, der mehr Alben als Madonna, U2 oder Coldplay verkauft. Er ist auf dem besten Weg, mit seinem ersten englischsprachigen Album nun auch Europa zu erobern.
Das Album „Aviv Geffen“ ist bereits im Handel erhältlich.
Tourdaten:
03.11. Utrecht – Tivoli de Helling
04.11. Hamburg – Knust
05.11. Köln – Luxor
06.11. Berlin – Lido
08.11. Wien – Chelsea
09.11. München – 59:1
10.11. Dresden – Beatpol
Quelle: Mars Records
Was für’n geiles Titelbild. Kompliment!!