Iron Man 3 – Weniger 3D, dafür volle Action

TM & © 2013 Marvel & Subs

Nachdem der zweite Teil ja leider elendig am Flussufer verreckt ist, und das obwohl der Trailer so viel versprochen hatte, geht man an den dritten Iron Man ja doch irgendwie ganz anders ran – vorsichtiger.

Doch in der Tat wird man zunächst durchaus positiv überrascht. Nach dem Gruppenkracher der Avengers tritt uns nun ein wirklich toller Tony Stark entgegen. Wie gewohnt selbstsicher, wortgewandt und durchaus auch selbstironisch bzw. selbstkritisch. Zwar wird vielerorts verbreitet, dass es sich um das düsterste aller Iron Man Kapitel handeln soll, das kann an dieser Stelle und nach Sichtung leider nicht bestätigt werden. Ja, der Film macht unheimlich viel Spaß, die Story ist stimmig, die Figuren gewohnt solide und die Action … na ja, was will man mehr.

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… und dann gibt es da noch den üblichen Beziehungsstress – Tony Stark ist eben nicht der einfachste Mensch
(TM & © 2013 Marvel & Subs)

Aber schauen wir nochmal auf das Ticket … 3D. An dieser Stelle kommt die Frage auf, was zum Henker …? 3D ist der letzte und der spektakulärste Schrei auf der Leinwand – fast jeder Super-Duper-Blockbuster muss in die 3. Dimension, ob er will oder nicht. Und sicherlich hat Iron Man 3 eine Menge Schotter gefressen, ABER warum 3D? Ja gut, es wirkt schon etwas plastischer als 2D, ist ja logisch. Aber ist das heutzutage wirklich der Stand der Dinge, Menschen und verschiedene Gegenstände etwas „rundlicher“ darzustellen? Bei jedem groß angekündigten 3D-Film bekommt man sofort feuchte Augen, denn man erwartet großes Kino. Tja, und beim vorliegenden Projekt? Da muss mehr Feuerwerk rein, liebe Filmleute! Man kann sagen, was man will, aber das haben die Kollegen vom Kinderfilm oder auch Zeichentrick nebenan bereits begriffen – sofern man sich noch an diese Meerschweine erinnert, die Agenten an der Seite von Zach Galifianakis spielen durften. Sicher, es gibt in Iron Man 3 auch diese eine Stelle, an der man die Staubwolke direkt „in the face“ hat. Sofort rutscht man nervös im Sessel hin und her und denkt, jetzt geht’s los! Jetzt! Jetzt!

Leider wird man schnell wieder enttäuscht. Nix da, April, April, aus die Maus – zurück zu den „rundlichen“ Gesichtern. Tja, dann lieber doch das „normale“ Ticket kaufen. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Doch nun zu etwas Positivem zum Runterkommen, der Stan Lee Cameo ist mal wieder sehr schön gewählt und ausgeführt. Und zack, weg …! Weiterhin muss man sich bei diesem Filmvergnügen auch bewusst sein, was man hier sieht. Denn es kommt einem einmal mehr in den Sinn, dass die amerikanische Comic-Geschichte geprägt ist vom Patriotismus. So auch in Iron Man 3. Auch wenn Tony Stark an sich ein eigenständiges Individuum mit dem ausgeprägtem Hang zur Selbstverehrung ist, so muss doch immer wieder die Welt, die amerikanische selbstverständlich, gerettet werden. Denn für die Comicwelt war es nie genug, nur einen Patrioten zu haben, nein, Patrioten verkaufen sich auch ganz gut von selbst. Doch das tut der Unterhaltung im Rückschluss aber auch nichts Schlechtes. Wer wäre nicht gern selbst mal wie oder vielleicht auch nur der Sidekick von Iron Man? Cool wäre es irgendwie schon.

Fazit: Dieser Film ist Top – in 2D! Tony Stark – Top. Story – Top. Für mangelhaftes 3D gibt es einen Stern weniger. Da hätten schon mehr Effekte präsentiert werden müssen.

4 Sterne