Innovative Verpackungstechnologien: Vom Flexo- und Tiefdruck bis zur 3D-Prägung

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In unserem Alltag begegnen wir tagtäglich Verpackungen, die kaum bunter und vielseitiger sein könnten. Sie geben uns einen Vorgeschmack auf das eigentliche Produkt, das wir kaufen möchten, weshalb die Ansprüche an Verpackungen fast ebenso hoch sind wie an die Produkte selbst. Möglich werden solche Verpackungen durch innovative Technologien aus dem Bereich des Verpackungsdrucks. Dieser Sektor der Druckindustrie beschäftigt sich hauptsächlich damit, Verpackungsmaterialien zu gestalten. Neben gängigen Verfahren wie dem Flexo- und dem Tiefdruck kommen dabei auch moderne Methoden wie die 3D-Prägung oder das 3D-Packaging zum Einsatz. Auch intelligente Verpackungen spielen eine immer wichtigere Rolle. Alle Technologien verfolgen dabei dasselbe Ziel: Dosen aus Aluminium, Behälter aus Kunststoff, Faltschachteln aus Pappe oder Verpackungen aus Wellpappe so zu bedrucken und zu gestalten, dass sie dem Verbraucher in Erinnerung bleiben und ihn zum Kauf verleiten.

Flexodruck

Der Flexodruck gehört zu den modernen Hochdruckverfahren und ist qualitativ sehr hochwertig. Zudem ist er vielseitig einsetzbar und wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Mittlerweile ist der Flexodruck deshalb aus dem Verpackungsdruck nicht mehr wegzudenken. Da es sich dabei um ein Hochdruckverfahren handelt, arbeiten die Drucker mit erhöhten Flächen. Meist werden diese mit niedrigviskoser Farbe bedeckt, welche sich während des Druckvorgangs am Druckobjekt absetzt und dort haften bleibt. Als Druckkörper werden in der Regel flexible Druckplatten eingesetzt, die meist aus Fotopolymer bestehen. Sie werden auf dem Druckzylinder befestigt. Diese Druckplatte färbt man anschließend mit einer Rasterwalze ein. Nun werden Druckobjekt und Druckplatte durch einen Gegendruckzylinder, der das Druckobjekt führt, miteinander in Kontakt gebracht. Auf diese Weise erhält das Druckobjekt die gewünschte Farbe.

Der große Vorteil des Flexodrucks besteht darin, dass viele verschiedene Objekte damit bedruckt werden können. Darauf geht auch der Name des Verfahrens zurück. Insbesondere in der Verpackungsindustrie ist der Flexodruck heute gefragt. Das gilt speziell für:

  • Süßwarenverpackungen
  • Servietten
  • Karton und Pappe wie beispielsweise Wellpappe
  • Folien
  • Tapeten

In den USA, in England und in Italien werden zum Teil auch Zeitungen mit diesem Verfahren gedruckt.

Tiefdruck

Auch der Tiefdruck wird nach wie vor gerne in der Verpackungsindustrie eingesetzt. Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus dem Kupferstich. Gerade bei hohen Auflagen findet er im Verpackungsdruck Verwendung. Es handelt sich dabei um ein Direktdruckverfahren, das auch als Rakeltiefdruck bekannt ist. Eine Rakel ist ein geschliffenes Stahlband. Sie dient dazu, die überschüssige Farbe abzustreifen. Beim Tiefdruck werden die Flächen, die gedruckt werden müssen, vertieft auf einer Metallplatte aufgebracht. Diese sogenannten Näpfchen erzeugt man mit einer Gravur, einem Laser oder durch Ätzung.

Zunächst wird die Farbe auf die komplette Fläche aufgetragen. Im Anschluss kommt die Rakel zum Einsatz, welche die Farbe von den nicht vertieften Bereichen wieder entfernt. Nur in den Regionen, die vertieft sind, bleibt die Farbe zurück. Zwei Zylinder erzeugen dann einen Anpressdruck und sorgen dafür, dass die Farbe auf das eigentliche Druckobjekt übertragen wird. Bei jedem Druckvorgang wird genau eine Farbe verwendet. Anschließend wird das Druckobjekt zum nächsten Druckwerk transportiert, wo es in einem erneuten Druckdurchgang in einer anderen Farbe eingefärbt wird. Im Verpackungsdruck hat sich der Tiefdruck für Zigarettenschachteln, Folien und Getränkekartons bewährt.

3D-Prägung und 3D-Packaging

Auf dem Vormarsch befindet sich momentan auch das 3D-Verpackungsdesign. Es hilft dabei, Produkte individueller zu gestalten. Damit eine Verpackung eine dreidimensionale Wirkung erhält, kommen verschiedene Technologien in Frage. Am beliebtesten ist dabei die 3D-Prägung. Bei diesem Verfahren werden die Motive, Logos oder Schriftzüge nicht direkt auf den Untergrund gedruckt, sondern in die Verpackung integriert, sodass die Flächen und Konturen beim Berühren tatsächlich spürbar werden. Da die Haptik bei der Kaufentscheidung eine wesentliche Rolle spielt, sind solche Verpackungen äußerst wirkungsvoll. Insbesondere hochwertige Produkte werden gerne in Verpackungen mit 3D-Prägung präsentiert, weil der Verbraucher den Wert des Artikels dadurch als höher empfindet. Auf diese Weise wird der Besitzwunsch verstärkt.

Viele Unternehmen haben sich mittlerweile bereits auf den neuen Trend eingestellt und bieten neben dem Flexo- und dem Tiefdruck auch die 3D-Prägung an. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen ABC PACKMEDIA. Es gilt im Bereich der Prägung als Innovationsführer und erzeugt mithilfe modernster 3D-Technologien einen dreidimensionalen Eindruck von Struktur und Tiefe, der nicht nur sichtbar, sondern auch fühlbar ist.

Eine noch außergewöhnlichere 3D-Verpackung lässt sich mit dem 3D-Packaging realisieren. Dabei werden Verpackungen verwendet, die eine dreidimensionale Form aufweisen und sich somit auf den ersten Blick von der Konkurrenz abheben. Dadurch erhöht sich auch das Interesse der Verbraucher. In der Vergangenheit zeigte sich bereits, dass Verpackungen, die die Form und die Haptik des eigentlichen Produkts nachahmen, besonders effektiv sind. Schon beim Berühren und Betrachten der Verpackung kann sich der Kaufinteressent so einen Eindruck über den eigentlichen Artikel verschaffen. Er bekommt einen Vorgeschmack auf das Produkt, obwohl er lediglich die Verpackung in den Händen hält.

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