H&M: 21 Tote bei Fabrikbrand in Bangladesch

Das Modeunternehmen H&M gerät stark in Kritik: Wie heute erst bekannt wurde, sind nach einem Fabrikbrand in Bangladesch 21 Menschen ums Leben gekommen, 50 Fabrikmitarbeiter wurden schwer verletzt.  Die Fabrik war ein Zulieferer des schwedischen Modeunternehmens H & M. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert H&M jetzt auf, Sicherheitsmaßnahmen grundlegend zu überprüfen und angemessene Entschädigungen an die Opfer zu zahlen.

Am 25. Februar hatte ein elektrischer Kurzschloss den Brand im ersten Stock ausgelöst, der sich rasend schnell auf das siebenstöckige Gebäude ausbreitete. Hochentzündliche Materialien waren falsch gelagert worden. Weil Notausgänge blockiert waren, schloss das Feuer die Arbeiter in den oberen Stockwerken ein. Nach Angaben von Helfern waren Feuerlöscher kaputt oder fehlten komplett. H&M hatte Strickware in der Fabrik Garib&Garib in Gazipur produzieren lassen. Bereits im August 2009 war dort ein Feuer ausgebrochen.

Die Kampagne für Saubere Kleidung wirft H&M schlampige Kontrollen bei ihrem Zulieferer vor. Das europäische Netzwerk startet heute eine Eilaktion, um H&M, die bangladeschische Regierung und Garib&Gabrib aufzufordern, langfristige Entschädigungen und eine offizielle Untersuchung in die Wege zu leiten. „Das Feuer kam nicht überraschend“, sagt Julia Thimm vom inkota-netzwerk. „Die bangladeschische Textilindustrie ist bekannt für ihre unzureichenden Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen.“

„Die Modemarken sind aber nur an ihren Gewinnen interessiert und nehmen auf Kosten der Arbeiter das Risiko in Kauf“, sagt Thimm. „Ihr Verhalten grenzt an strafbare Fahrlässigkeit.“