Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der Küste Italiens haben Rettungskräfte ein sechstes Todesopfer entdeckt. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Bei dem Toten handele es sich um einen Passagier, der sich auf dem zweiten Deck befunden und eine Schwimmweste getragen habe. Mindestens 14 Menschen werden nach dem Unglück noch vermisst. Unterdessen werden schwere Vorwürfe gegen den Kapitän erhoben. „Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben“, hieß es in einer Stellungnahme der Reederei „Costa Crociere“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Kapitän, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Laut der italienischen Küstenwache sei der Schiffskommandant bereits zu einem Zeitpunkt an Land gesehen worden, als die Evakuierung der „Costa Concordia“ noch in vollem Gange gewesen sei. Der Kapitän sei anscheinend nicht den in der Notsituation üblichen Regeln gefolgt, erklärte die Reederei „Costa Crociere“. Das Kreuzfahrtschiff war am Freitagabend mit mehr als 4.000 Menschen an Bord auf Grund gelaufen und gekentert.