GNTM: Wenn Englisch bei den Mädchen versagt, sorgen die Juroren mit peinlichen Lyrikpatzern

Heidi Klum und ProSieben lassen die Mädchenschar schrumpfen: Aus 18 Topmodel-Anwärterinnen macht Heidi Klum 15, und ProSieben schrumpft das Fernsehformat von 16:9 auf 4:3 und lässt Heidi Klum und die Mädchen dadurch noch dünner aussehen.

Lieber weiterhin die Schulbank drücken

Gleich zu Beginn der Sendung wird angekündigt, dass Zahnspangenqueen Aline nicht dabei ist. Grund hierfür: Ihre Kölner Schule hat die 16-Jährige nicht vom Schulunterricht freigestellt. ”Die Tutoren wussten von Anfang an Bescheid und gaben grünes Licht“, so Alines Mutter gegenüber dem Kölner Express. Als Aline daraufhin erfolgreich die Castings absolvierte, hat sich die Schule dennoch quer gestellt. Für Aline heißt es somit: Aus der Traum von der internationalen Modelkarriere. Heidi Klum hatte leider kein Foto für die 16-Jährige, dafür darf sie weiterhin die Schulbank drücken. Wie wichtig Schulbildung für eine internationale Topmodelkarriere ist, erfahren alle Mädchen in dieser Folge von GNTM: Heidi Klum lässt die Englisch-Lehrerin raushängen und befragt ihre Damen auf englisch. Deutliches Zeichen in Richtung ”Die Quoten müssen wieder steigen“ und das gelingt am besten mit dem Fremdschämfaktor.

Fremdschämen Fehlalarm?

Der erste Arbeitstag in Kapstadt beginnt in den Dünen: Die Topmodel-Anwärterinnen sollen auf die Düne rennen und von oben mittels Pappkarton-Snowboard einen bravourösen Abgang leisten. ”Wir wollen sehen, ob die Mädchen auch sportlich sein können“, begründet Heidi Klum diese Challenge und der Rest der Fernsehnation freut sich auf die ersten gelungenen Ausrutscher der Mädchen. Beim Dünendüsen versagt allerdings die schüchterne Alisar als einizige und wird damit nach der Sendung von Stefan Raab nochmals lobend erwähnt. Auch Luisa Krüger, die noch großes Potenzial zur Quotenfremdschämerei hat, brilliert mit Lyrik: ”Ich habe den Fotografen gar so mitbekommen, ich wusste gar nicht, wo er steht.“ Gute Aussichten also für ein langes Verbleiben bei GNTM, es geht bei Heidi schließlich auch um die (stetig sinkenden) Quoten.

'Germany's next Topmodel - by Heidi Klum' Foto: © ProSieben/ Ralf Juergens
'Germany's next Topmodel - by Heidi Klum' Foto: © ProSieben/ Ralf Juergens

Der einzige Skandal bei GNTM ist der verpatzte Englischtest

Lara und Hanna gewinnen die Challenge und dürfen im Nachhinein in den Streichelzoo, während der Rest der Mädchencrew sich mental auf das erste Casting vorbereiten kann. Bei der Zusammenkunft mit Axel Bree und dem südafrikanischen Designer Malick wird nochmals tief in der Peinlichkeitskiste gewühlt: ”Haben sie englisch mit Dir gesprochen“, fragt Lena und bekommt einen panischen Blick, als sie selber zum Casting muss. Auf die Frage ”Do you understand me?“ folgt … Stille. Ein großes, breites Nichts, das den Mund der Topmodelanwärterin verlässt und ein Blick, der viele Fragezeichen birgt. Castingshows wissen, wie man Menschen vorführt und deswegen wird dieser Moment bis zur Peinlichkeitsgrenze ausgedehnt. ”Ich bin im Englischen superfit, aber mit den Antworten hapert es“, begründet Luisa Krüger ihren dümmlich dreinblickenden Augenaufschlag beim Casting.

Aber auch innerhalb der Jury hapert es mit den Worten. Als die Designer sich für 4 Mädchen entscheiden, schwärmt Juror Q: ”Das ist wie ein Ritterschlag von Queen Elisabeth!“ – und wir fragen uns, ob wir die beiden Designernamen Axel Bree und Malick schon irgendwann einmal in einem Atenmzug mit dem Namen Queen Elizabeth gehört hätten. Q‘s Weltsicht scheint genauso groß zu sein, wie die Anzahl der Buchstaben in seinem Namen.

Shooting in Kapstadt, Kristian Schuller persönlich steht als Fotograf bereit: An Ringen hängend sollen die Mädchen Körperspannung beweisen. Bewiesen wird gleich zu Beginn allerdings der Tränenfaktor. Wie soll ein Topmodel denn Körperspannung zeigen, wenn die tröstenden Worte von Fotograf Kristian Schuller daherkommen, wie ein zähes Kaugummi? ”Stell Dir einfach vor, unter Dir ist ein Abgrund von 30 Metern“, und schon wird weiter inszeniert.

Was wurde aus Barbara Meier und Co.?

Heidi Klum inszeniert an dieser Stelle auch die ehemaligen Gewinnerinnen der Staffeln 1 bis 4. Lena Gercke, Barbara Meier, Jennifer Hof und Sara Nuru besuchen die Mädchen in Kapstadt und verdeutlichen damit, dass es auch nach GNTM noch eine Karriere gibt: als Gelegenheitsauftritt in den folgenden Staffeln, und sei es auch nur um zu verkünden, dass die Reise der Mädchen weiterhin nach New York geht.

Am Ende bleiben noch zwei Mädchen: Luisa Krüger (li.) darf weiter, Petra Roschek (re.) muss die Show verlassen. 'Germany's next Topmodel - by Heidi Klum'  Foto: © ProSieben/ Ralf Juergens
Am Ende bleiben noch zwei Mädchen: Luisa Krüger (li.) darf weiter, Petra Roschek (re.) muss die Show verlassen. 'Germany's next Topmodel - by Heidi Klum' Foto: © ProSieben/ Ralf Juergens

Angekommen in New York wird gleich das Unwort verkündet: Entscheidung! Immerhin wird diese persönlich von Chefin Heidi Klum übernommen. Heidi und wahlweise Schuller oder Q spielen bei der Entscheidung guter Bulle, böser Bulle, Zuckerbrot und Peitsche. Gutes Foto, schlechter Walk, schlechtes Englisch, hübsches Gesicht. Eine perfekte Mischung könnte man meinen, dass einige der Mädchen in Tränen ausbrechen, aber anscheinend soll doch noch an der ein oder anderen Stelle das Gesicht gewahrt werden. Nach verpatztem Englischtest muss Lena Kaiser die Show verlassen, gefolgt von Petra Roschek, die mit ihren 25 Jahren zu alt für das internationale ProSieben-Modelparkett ist.

Folgende Mädchen sind weiter:

Hanna Bohnekamp, Miriam Hüller, Pauline Afaja, Viktoria Lantratova, Laura Weyel, Wioleta Psiuk, Nadine Höcherl, Neele Hehemann, Leyla Mert, Alisar Ailabouni, Jacqueline Kohl, Catherine Kropp, Lara Emsen, Louisa Mazzurana, Luisa Krüger.