Hurra, da ist er endlich! Seit 4. März 2010 warten die ZuschauerInnen von Germany‘s Next Topmodel – by Heidi Klum darauf, dass der quotenlähmende Streichelzoo bei GNTM zu einem wilden Biestverein wird. Et voilà: Die Catwalk-Schönheiten werden zu Raubkatzen im Hühnerstall. Gelästert wird, wo man nur hinhören kann. GNTM endlich in spannend: ProSieben schlachtet die verbliebenen Top Ten Kandidatinnen richtig schön aus.
Diesjähriges Opferlamm der medialen Ausschlachtung für die Zickenquote: Laura Weyel. Dauerhaft perfekt und ambitioniert, Germany‘s Next Topmodel zu werden; Laura Weyel das Sprachentalent: spricht Englisch, Holländisch, Französisch und Italienisch. Und grast in der gestrigen Folge gleich zu Beginn ein Casting ab. Bestes Neidpotential also, das die 23-Jährige mitbringt. ”Ich komme eigentlich mit jedem klar, außer mit Laura“, lästert Alisar, Miriam Höller beschreibt Laura als ”zu ehrgeizig“. Auch nachdem die gestrige Folge vorbei war, wurde das Neiddrama medial bis zum letzten Tropfen ausgeschöpft: Die Sendung Red auf ProSieben zeigte, wie sehr Laura im Abseits in der Modelvilla steht, und wie sehr die restlichen Mädchen Laura ihren Perfektionismus, ihre Gelassenheit und den Erfolg missgönnen. ”Es ist eine Competition und ich bin nicht hier, um Freunde zu machen“, weiß Laura ihre Situation einzuschätzen und sammelt dafür Punkte in der Disziplin ”Ich will unbedingt Topmodel werden“. Auch Laufstegtrainer Jorge Gonzalez stichelt die Mädchen gegen Laura auf. Als Laura als einzige beim Catwalktraining in die Haute Couture schlüpfen darf, beschweren sich die Restlichen bei Jorge und äffen Laura nach.
Was gestern geschah
Shooting in Los Angelos. Die Mädchen von Heidi Klum müssen sich am Strand entblößen. Raus aus den Klamotten und rein in ein stinkendes Algengewand. Fotograf Michel Comte setzt die Mädchen auf Gymnastikbälle und schießt ab. Wie die Entscheidung ausgehen könnte, war bereits beim Shooting anzusehen: Wackelkandidatin Jacqueline lieferte einen ”guten Job“ ab, wie Heidi Klum attestierte, Stuntfrau Miriam Höller konnte immer noch nicht ihre weibliche Seite herauskramen und lieferte dem Fotografen bei dem Klick dasselbe statische Gesicht. Im Endeffekt musste Miriam dafür die Sendung verlassen und ist bei den Top Ten nicht dabei.
Nächster Tag mit einer Botschaft von Heidi Klum: Es geht zum Shoppen in den Ramschladen der Schmuckdesignerin Tarina Tarantino. Die Mädchen wissen dabei nicht, dass es sich um ein verstecktes Casting für die neue Webkampagne der Designerin handelt. Laura bekommt den Job, darf zum Shooting und erntet am Abend neidische Blicke, als sie über ihren ersten Job berichtet.
Schlangen, Spinnen, Sprüche und ein unsympathischer Q
Tierisch geht es Richtung nächste Herausforderung: Die Mädchen sollen mit einer Vogelspinne kuscheln. Während alle anderen ganz ladylike reagieren (wegrennen, kreischen, heulen), ist Heulsuse Hanna dermaßen fasziniert von dem Achtbeiner, dass sie ihren Werbetext vergisst. Schelte von Juror Q (”Wir sind hier, um den Mädchen was beizubringen“), der in gewohnt langweiliger Manier eine Standpauke hält, die das Bedürfnis weckt, dem 28-Jährigen mit einer Wachpille zu helfen.
Der Entscheidungswalk wird nochmals dramatisch: Keine schönen Kleider, sondern eine Würgeschlange soll auf dem Catwalk getragen werden. Lauras ausgereifte Schlangenphobie sorgt für mächtigen Tränenfaktor: Nachdem sie als einzige ohne Reptil vor die Jury tritt, bekommt sie nochmals eine zweite Chance sich dem Kriechtier zu nähern uns versagt abermals. Solche Schluchzer kennen wir lediglich von GNTM 2009 Vorjahreskandidatin Jessica Motzkus, als sie ihr berühmtes ”Fre-Fre-Fresse“ in die Kamera geweint hat. Der Tränen- und Zickenfaktor hat sich im am Ende für ProSieben und Germany‘s Next Topmodel ausgezahlt. Genau wie in der Vorwoche sahen 18,1% der werberelevanten Zielgrupppe die Castingshow von Heidi Klum.
Heidi Klum verabschiedet sich von diesen Mädchen:
Miriam Höller
Diese Mädchen sind weiter:
Laura Weyel, Leyla Mert, Viktoria Lantratova, Wioleta Psiuk, Louisa Mazzurana, Neele Hehemann, Pauline Afaja, Hanna Bohnekamp, Alisar Ailabouni, Jacqueline Kohl.