Gerard Butler verübt (k)eine Vergeltung

Der harmonische Familienalltag wird jäh von einem häuslichen Überfall unterbrochen. Frau und Kind werden dabei abgeschlachtet und nur Papa überlebt und bevor er in Ohnmacht fällt, muss er alles mit eigenen Augen ansehen.

Herr Butler sieht sich gern nackt in seinen Filmen - Quelle: Constantin Film
Herr Butler sieht sich gern nackt in seinen Filmen - Quelle: Constantin Film

Soweit so gut. Der Anfang für den im Trailer groß angekündigten Action-Rache-Reißer wäre damit gemacht. Man kommt also ohne viel Vorspiel direkt zur Sache. Kein unnötiger Einblick in schnöde Familiengeschichten, um das Herz aufzuwärmen. Nein, bam, bam, bam!

Es geht vor Gericht und nun fängt es langsam an, sich in die Länge zu ziehen. Aus Enttäuschung über das Rechtsystem und mit dem Hintergedanken, alle Rechtsvertreter seien korrupt, zieht sich der Verlierer zurück.

Bis schließlich sein Rachefeldzug beginnt, vergehen gefühlte 100 Jahre, im Film sind es tatsächlich nur 10, in denen er plant (was man allerdings nicht sieht, weil die Gerichtsstory wichtiger ist und zu viel Platz einnimmt). Die zweite „Schlachtung“ erinnert in Ansätzen ein wenig an Saw und verleitet natürlich zu dem Gedanken, wollte da jemand etwa mithalten? Aber leider stimmt in jeder bis auf einer Attentatsaktion nur der Ansatz. Man will mehr sehen und man hätte wirklich mehr machen können. Da verspricht der Trailer einfach zu viel. Denn wenn Papa sagt, er würde erst anfangen, ist die Vorfreude groß. Als Papa sagt, das Ganze würde biblische Ausmaße annehmen, freut man sich umso mehr. Und als dann auch noch seine Aussage kommt, er würde keine Vergeltung üben, kommt die Frage auf, was ist das dann?

Fazit: Kurz und knapp gesagt, der Film ist leider nicht der Erwartung entsprechend gepackt mit Action pur und eigentlich recht einfallslos (bis eben auf eine Szene). Schade, vielleicht wird der nächste Film des frischgebackenen Produzenten Gerard Butler besser.

2 Sterne

Quelle: Steffi Böhm