Gamer: Gerard Butler zeigt mal wieder „Titten“

Man nehme einen Typen, der Gerüchten zufolge gerne Brust zeigt, ein paar relativ gut vermarktete und somit auch unerklärlicherweise erfolgreiche „Vorfilme“ und ein paar bekannte Gesichter für die Nebenrollen. Es handelt sich um das nächste / aktuelle Action-Spektakel der Macher von Crank. Der Name Gamer, weist dabei auf eigentlich schon alles hin. Alles dreht sich nämlich um ein Spiel, bei dem es zwei Seiten gibt. Eine Gruppe von Menschen spielt mit einer anderen, nanotechnisch manipulierten, Gruppe Menschen. Die Spieler geben Geld dafür aus, den anderen zu befehlen, was sie tun und lassen sollen. Reality-Gaming extrem sozusagen. Aber das war erst die Vorstufe. Seit Kurzem gibt es die Möglichkeit beim Reality-Shooter Slayers mit echten Todeszellenkanditaten in realen Kriegssituationen zu spielen. Nach 30 gewonnenen Kämpfen wird die Kämpfermarionette in die Freiheit entlassen. Hierbei ist das Team Kable / Simon bislang mit 27 Siegen an der Spitze. Soviel hat noch niemand geschafft.

Der Erschaffer der ganzen Reality-Gaming-Welt - gut oder böse bleibt dabei fraglich. (Bild: © Universum Film)

Bis zu diesem Punkt klingt es doch ganz interessant. Man hätte vielleicht noch viel daraus machen können, aber leider wird die Story mit einer gezwungen sentimentalen 2. Stufe fast ins Verderben gerissen. Denn neben dem Bestehen der letzten drei Kampfsituationen dreht sich plötzlich alles darum, Kables Familie zu retten – zuerst die Frau und dann die Tochter. Und das macht das Regie- und Schreiber-Duo Taylor / Neveldine bis zum Erbrechen und man könnte fast glauben, dass Hauptprotagonist Gerard Butler seinen Senf ins Drehbuch gekleckert hat. Denn er scheint auf diese Art Rollen à la Papa mit harter Schale und weichem Kern rettet Mama und Kind und geht dabei über Leichen wie die Faust aufs Auge zu passen. Leider ist das nicht sehr vielseitig und wir sehen im Grunde genau die gleiche Person, die wir vor ein paar Monaten bereits in Gesetz der Rache gesehen haben.

Weiterhin bemängele ich, dass ich mich ab einer gewissen Stelle im Film ziemlich – und ich muss mich für den folgenden Wortlaut vorab entschuldigen – ins Hirn gefickt gefühlt habe. Ich meine, der Zuschauer wird an eine Welt heran geführt, die vom heutigen technischen Stand vielleicht gar nicht mehr so weit weg liegen mag, aber emotional gesehen, und wenn man genauer darüber nachdenkt, machen sich die Macher mittels maßloser Übertreibung irgendwie über den Zuschauer lustig. Das ist nicht schön.

Skurile künstlich erzeugte 2. Welt (Bild: © Universum Film)

Bildtechnisch handelt es sich hierbei um die bereits aus Crank bekannte aggressive Bilderflut, die irgendwann zu nervösen Zuckungen führt, da der Bildwechsel dermaßen schnell eine Reizüberflutung im Gehirn verursacht, sodass man kaum noch den Rest genießen kann. Epileptiker sollten sich also von diesem Film fernhalten oder eine erhöhte Dosis der Medikamente im Vorfeld zu sich nehmen.

Fazit: Mittelmäßiger Action-Rummel mit einem flach wirkenden Gerard Butler, einer routiniert spielenden und gern gesehenen Kyra Sedgwick und einem kurzen Wiedersehen mit John de Lancie. Allerdings sehe ich mir doch lieber Running Man an, da hat man wenigstens Arnie als Action-Spezi vor der Rübe bei ähnlicher Story.

1 Kommentar

  1. ES GIBT FILME, DIE SCHAUT MAN SICH NUR 1x an…
    …dieser Film fällt exakt in die Kategorie!

    Ich hab mir den Film heut auch ‚angetan‘.. komme gerade aus dem Kino …
    und kann mich dieser obigen Film-Review nur anschliessen.
    Mir ist völlig unverständlich, wie sich gestandene Hollywood-Größen, wie Kyra Sedgwick und der Michael C. Hall, auch besser bekannt als ‚Dexter‘,
    für solch einen TRASH-Movie hergeben konnten.
    Was Gerard Butler angeht, so kann nur spekulieren,ob man ihm für die Mitwirkung an diesem bestenfalls, in der B-Movie Katergorie angesiedelten Film, viellicht ein „Cookie-Abo auf Lebenszeit“ angeboten hat?!*ggg*
    Ich jedenfalls, bin der Meinung, das sich Mr. Butler mit DIESEM Film in seiner, hoffentlich noch lange währenden Karriere in Hollywood, keinen sehr großen Gefallen getan hat.
    Schaut man sich seine bisherige Filmografie an, so ist wohl GAMER mit Abstand, sein schlechtester Film!
    Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden: :o))

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