DSDS: Nelson flog raus und was sonst noch geschah

Da konnte selbst seine wie unter Zwang ins Fernsehstudio gezerrt wirkende Mama nichts mehr ausrichten: DSDS-Schönling Nelson Sangaré unterlag in der letzten künstlich aufgebauten Spannungssekunde von Deutschland sucht den Superstar gestern Abend schließlich doch seinem diesmal wirklich seltsam gewandeten Kollegen Manuel Hoffmann. Wer von beiden unterm Strich ein paar weniger schwache Töne auf die Showbühne gejodelt hat, macht nun auch keinen Unterschied mehr, allerdings dürfte die Fernsehnation alarmiert aufgehorcht haben, als Dieter Bohlen dem Ausscheider Nelson nach seinem Vortrag von The Underdog Project’s Summer Jam den Rat gab, sich beim nächsten Mal lieber Songs rauszusuchen, „die einfacher zu singen sind“. Ein Tipp, den sich vielleicht eine Whitney Houston aus aktuellem Anlass zu Herzen nehmen könnte, aber doch nicht einer von acht hoffnungsvollen jungen FinalistInnen einer Fernsehshow, die das Attribut „Superstar“ in ihrem Namen trägt!

Kim, Manuel und der Knutschfleck

Doch von Superleistungen war auch in der nunmehr dritten Mottoshow, diesmal mit dem Titel „Happy Holiday Hits“,  wenig zu spüren: Lediglich „ok“ fand Jurorin Nina Eichinger den Auftritt von Küken Kim Debkowski, die sich durchaus geschäftstüchtig bereits im Ankündigungstrailer zu ihrer Darbietung von Madonnas La Isla Bonita um die künftige Vermarktung ihres eigentlichen Talents gekümmert hat – einer Modelinie unter dem schönen Namen „Kim Gloss“. Nach Bekanntwerden ihres Weiterkommens in die nächste Sendung nutzte die erfreulich vorlaute 16-Jährige dann schnell noch die allgemeine mediale Aufmerksamkeit zu einem Rettungsversuch ihrer wackeligen Beziehung: Der Knutschfleck am Hals von Manuel Hoffmann stamme nicht von ihr. Und alle sind beruhigt.

Ines Redjeb und Kim Debkowski (c) RTL / Stefan Gregorowius. Alle Infos zu "Deutschland sucht den Superstar" im Special bei RTL.de: www.rtl.de/cms/unterhaltung/superstar.html

Die wunderschöne Ines Redjeb konnte im dritten Mottoshow-Anlauf endlich beweisen, dass sie doch hin und wieder mal einen Ton trifft. When Love takes over von David Guetta feat. Kelly Rowland schallte überraschend stimmsicher aus ihrem hübschen Kehlchen, allerdings stand sie auf ihren zentimeterhohen High-Heels wie angewurzelt vorm Mikroständer. Weswegen die bekennende Monotaskerin sich wieder so halsbrecherisch hohes Schuhwerk um die Füße binden musste, obwohl sie bereits die sich negativ auf ihre Gesangsleistung auswirkenden Tücken derartiger Stelzen erkannt hat, scheint klar:

Die Jura-Studentin setzt offenbar lieber auf eine vermeintlich erotische Ausstrahlung, als die Bühne barfuß oder in flachen Schuhen zu betreten. Sehr schade. Aber vielleicht auch besser so, andernfalls käme noch unser aller Heidi Klum aus dem Prosieben-Studio auf die RTL-Bühne gestakst und würde Deutschland im Allgemeinen und Ines im Besonderen einmal mehr vormachen, wie man sich in turmhohen Pumps besonders affektiert zum Affen macht. Und was Ober-Macho Dieter Bohlen zu einer Ines-in-Turnschuhen sagen würde, wollen wir uns lieber gar nicht erst ausmalen.

Deutschland sucht die fröhlichste Knastfamilie

Ex-Knacki Menowin Fröhlich hatte unterdessen auf der Bühne mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Während seiner Darbietung von Santanas Maria Maria trat er sich unentwegt selbst auf die Hose und langte sich beim Versuch, das Unheil zu richten, zumindest nach Meinung des weiblichen Teils der Jury eine kleine Spur zu oft an den Schritt. Vielleicht lag die ungewohnte Nervosität des talentierten Mehrfachvaters an der Anwesenheit seiner Mama Silvia, die erst einen Tag zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war. Deutschland sucht die fröhlichste Knastfamilie.

Mehrzad Marashi sang "Fresh" von Kool And The Gang (c) RTL / Stefan Gregorowius. Alle Infos zu "Deutschland sucht den Superstar" im Special bei RTL.de: www.rtl.de/cms/unterhaltung/superstar.html

Grund zur Freude hatte dafür Helmut Orosz, dem das zunehmend angestrengt wirkende Grinsen seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr vergehen will. Immerhin durfte der 30-Jährige nach viel voran gegangener Schelte mal ordentlich Lob für seine Darbietung von Joe Cockers Summer in the City von der offenbar tauben Jury einheimsen. Wirklich cool hingegen die Show von Mehrzad Marashi, der auf die grandiose Idee gekommen war, vor seinem Auftritt mit Fresh von Kool And The Gang ein paar Tanzschritte einzustudieren. Ein lobenswert innovativer Einfall, den sich die anderen „Superstar“-AnwärterInnen durchaus zum Vorbild nehmen könnten.

„Checker“ Thomas Karaoglan kam freilich ohne derartigen Schnickschnack aus: Er vertraute wie immer auf sein schelmisches Augenzwinkern, gab erneut in aller Öffentlichkeit mit seinem neurotischen Drang zu übermäßiger Sauberkeit an und sang sich mit schwacher Stimme, aber nicht unsympathischem Talent zur restlosen Selbstdarstellung mit dem fürchterlichen Medlock-Song Mamacita in die Herzen seiner vorwiegend weiblichen Fangemeinde. Somit mindestens einer, der das Show-Prinzip der Sendung verstanden hat.

1 Kommentar

Kommentare sind geschlossen.