DSDS: Menowin machte den Plüschi, doch Kim flog raus

Gerade noch sprang die Bling-Bling-Kim aus einem riesigen pinken Osterei, zweieinhalb Stunden später schon musste sie die Showbühne von Deutschland sucht den Superstar räumen. Der ebenfalls diesmal wie ein Osterei in ein pinkes Sakko gewandete Marco Schreyl prophezeite der vermutlich langsam weg dösenden Fernsehgemeinde zwar noch in gewohnt dramatischem Moderationsstil bitterliche Mädchentränen, doch wenn eine den verpassten Sieg souverän wie eine Dame zu meistern versteht, dann ist es die geschäftstüchtige kleine Nachwuchsdesignerin aus Hamburg.

Die entzückende kleine Kim mit Heiligenschein © RTL Stefan Gregorowius

Während den ihr stimmlich leider wirklich überlegenen männlichen Kollegen die Anspannung mit jeder Schweißperle deutlich auf die Stirn geschrieben stand, jubelte die Make-Up-Prinzessin unter dem Motto „Alt vs. Neu“ auch diesmal wieder überaus selbstbewusst und in hinreißenden Bühnenoutfits viele falsche Töne in den Saal. Zum Ostereierabschrecken, befand Chef-Juror Dieter Bohlen, lobte aber gleichzeitig die professionelle Einstellung der 17-Jährigen. „Alles toll“, resümierte er, „wenn bloß diese Scheiß-Stimme nicht wäre!“ Ein Satz, den er sich in den seligen 80er Jahren bei Kollege Frank Farian abgehört haben muss, als die Milli-Vanilli-Frontmänner zum Casting antraten.

Menowin mit Plüschi-Hänger

Stimmlich zwar ohne Probleme, doch textlich mal wieder ganz und gar nicht souverän, murmelte sich Menowin Fröhlich zunächst durch Ayo Technology von Milow und kassierte neben gellenden Buhrufen aus dem Live-Publikum auch harte Worte der DSDS-Jury. Volker Neumüller fühlte sich an „Superman, der auf Kryptonit getroffen ist“ erinnert, Dieter Bohlen faselte etwas von Buchstabensuppe und Nina Eichinger suchte vergeblich nach Leichtigkeit und Gefühl. Die ließ der 22-Jährige dann ebenfalls vermissen, als er wie ein geprügelter Hund in die „Superstar-Lounge“ zurück schlich. Beim zweiten Song, Celebration von Kool & The Gang, konnte der Darmstädter seine Leistung zwar wieder um ein kleines Quäntchen steigern, machte uns in der Eröffnungszeile aber den legendären Marcel „Plüschi“ Pluschke, als er uns statt der zweitausendendsten Wiederholung von „Celebrate good times come on“ vorschnell den ersten Satz der Strophe um die Ohren haute. Wir erinnern uns an dieser Stelle qualvoll an Plüschis Verhackstückung des Songs Live is Life, von dem bis dato niemand auch nur geahnt hätte, dass er überhaupt zu verhackstücken sei.

Moderator Marco Schreyl in pinker Selbstherrlichkeit © RTL Stefan Gregorowius

Insgesamt wirkte Menowin also gar nicht so fröhlich, wie es sein Nachname und der vorgetragene Titel erfordert hätten. Statt Celebration eher verbissener Leistungsdruck und verkniffen-angestrengte Tanzakrobatik, die einem schon vom Zuschauen den Schweiß auf die Stirne trieb. Dennoch scheint Menowins eingefleischte Fangemeinde sich deutschlandweit bereits in ausreichender Anzahl manifestiert zu haben. Er wurde problemlos in die nächste Runde gewählt.

Überraschungsauftritt des Notars

Die Jury-Lieblinge des Abends waren allerdings der Comebackstar der Show, Manuel Hoffmann, und der mittlerweile schon fast einschläfernd gleichbleibend gute Mehrzad Marashi. Das Publikum zollte beiden den verdienten Tribut, fütterte die RTL-Kasse also fleißig mit 50-Cent-Münzen und entschied sich damit für ein rein männliches Halbfinale bei Deutschland sucht den Superstar. Den Überraschungsauftritt des Abends hatte unterdessen der Aushilfsnotar Dr. Maximilian Freiherr von Proff zu Irnich, der für den vielleicht am Ballermann – haha – weilenden Herrn Dr. Fleischhauer in die Bresche sprang und einem akuten Anfall von Bühnenschock erlag. Seine hilflos in die Kamera geblökten Witzchen verpufften vollständig neben der pinken Selbstherrlichkeit Marco Schreyls, der dem armen Freiherrn noch tröstend hinterher rief, dass er seine wichtige Aufgabe „ganz toll“ erledigt habe. Ob der gebeutelte Notar jedoch das Halbfinale von Deutschland sucht den Supertstar erreichen wird, erfahren wir erst nächste Woche.

Alle Infos zu „Deutschland sucht den Superstar“ im Special bei RTL.de: www.rtl.de/cms/unterhaltung/superstar.html