DSDS 2011 – Sarah Engels und das Ende eines Traums

Die Entscheidung ist gefallen: Am Ende des gestrigen Finales wurde Pietro Lombardi mit knappem Vorsprung vor Sarah Engels Deutschlands Superstar 2011. Vom Strahlen des Rampenlichts jetzt bald im Schatten ihrer großen Liebe Pietro? Dies wird keine leichte Aufgabe für Sarah sein, die im Verlauf der 2011-Staffel von ‚DSDS‘ sicherlich mit den extremsten Wechseln aller Teilnehmer zwischen Höhen und Tiefen, Zustimmung und Ablenung zu kämpfen hatte:

Fast schien es, als hätte Hollywood das Drehbuch geschrieben, beinahe schon märchenhaft wirkte die Geschichte von der 18-jährigen Auszubildenden, die nebenbei bei einem Pizzaservice jobbte, sich vom Casting auf die Top10 vorkämpfte, um dann schließlich auf der Bühne für ein Millionenpublikum zu singen – welches sie dann auch promt aus der ersten Show hinauswählte; zu arrogant, zu zickig und zu divenhaft erschien sie vielen ‚DSDS‘-Enthusiasten im Vorfeld der
Mottoshows, was diese dann auch entsprechend quittierten. Die Aussicht auf den Titel ‚Superstar‘ schien für Sarah Engels vorbei gewesen zu sein, bevor er überhaupt richtig angefangen hatte – doch nach dem unerwarteten Showausstieg ihrer Mitkandidatin Nina Richel wurde es ihr ermöglicht, auf dem dadurch frei gewordenen Platz neu in die Show einzusteigen. Obwohl ‚DSDS‘-Ikone Dieter Bohlen von Anfang an viel Lob für ihre Leistung auf der Bühne übrig hatte, wurden ihr trotzdem nur wenige Chancen auf ein Weiterkommen eingeräumt. Doch dann kam alles anders: In Interviews und den RTL-typischen Einspielern zeigte sie sich der ‚DSDS‘-Welt überraschend offenherzig freundlich und gab zu, zum Auftakt der Mottoshows ein falsches Bild von sich präsentiert zu haben: „Ich kann das total verstehen, dass die Leute mich gehasst haben, mich als zickig, arrogant und schlechten Menschen gesehen haben. […] Ich habe immer nur so groß geredet und gesagt, dass ich alles schaffen kann. Aber ich habe nie an mich geglaubt, es immer nur gesagt. Ich habe immer nur so getan, als wäre ich so stark, um meine Schwächen einfach nicht zu zeigen.“ Ihre Liebe zu Mit-Kandidat Pietro Lombardi unterstrich den schon etwas träumerischen Charakter dieser Geschichte, ebenso wie die Tatsache, dass Sarah Engels es geschafft hatte, sich von der ehemaligen Letztplatzierten an die Spitze der Mottoshows zu setzen, was ihr dann auch den Finaleinzug mit Partner Pietro ermöglichte. Es wäre fast zu schön gewesen, hätte sie auch dort als Siegerin auf der Bühne stehen können – vielleicht wäre es des Märchens aber auch ein wenig zuviel gewesen; an ihrer Stelle wurde Pietro mit knapper Mehrheit in der Nacht von Samstag auf Sonntag der neue Superstar 2011.

Dass die Handlung ihrer Geschichte aus einem Skript der kalifornischen Dramenschmiede stammte könnte, dürfte man wohl trotz gewissen Assoziationsmöglichkeiten getrost ins Reich der Legenden verweisen – die Inszenierung des Ganzen von von Seiten RTLs schien jedoch dahingegen fast schon preisverdächtig real.

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