Dragon Age 2: Unmut über schwule und lesbische Beziehungen im Spiel

Fans des kanadischen Spieleentwicklers BioWare haben noch vor dem Erscheinen des Computer-Rollenspiels „Dragon Age 2“ in der zweiten Märzwoche dieses Jahres ihre Aversion gegenüber einem bestimmten Teil der Handlung der Fantasy-Saga geäußert.

Stein des Anstoßes ist die im Spiel gegebene Möglichkeit, als wahlweise weiblicher oder männlicher Spielercharakter ein gleichgeschlechtliches Verhältnis mit einigen der vom Computer gesteuerten Persönlichkeiten einzugehen. „Bioware ignoriert einfach ihre Hauptzielgruppe: die des männlichen, heterosexuellen Computerspielers!“ – so lautet der Vorwurf eines Spielers, den er auch in einem Forum des Herstellers veröffentlichte und welcher seitdem dort einige Anhänger gefunden hat, ebenfalls wird diese Aussage aber auch forenintern und auf anderen Spieleseiten kontrovers diskutiert.

Für Dragon Age-Veteranen ist dies durchaus nichts Neues: Schon im ersten Teil der Reihe hat Bioware den Spielern die Wahl gelassen, ob sie ihren Charakter ein hetero- oder homosexuelles Liebesabenteuer erleben lassen wollten. Genauso gut war es aber auch möglich, als einsamer Streiter gegen die dunklen Mächte anzutreten, indem sämtliche Anflüge von Romantik einfach geflissentlich ignoriert werden konnten. Die Idee, dem Spieler die Option auf eine Romanze zu geben soll lediglich dazu dienen, den Verlauf der Spielgeschichte atmosphärischer zu gestalten – für das erfolgreiche Bestehen des Spiels sind die amourösen Eskapaden nicht von Belang.

Einer der Autoren der Dragon Age-Spiele, David Gaider hat sich als Antwort auf den Missmut der verstimmten Dragon-Age-Enthusiasten mit einem öffentlichen Brief an die Spieler gewandt, in welchem er den Gedanken, in einem Spiel gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen eingehen zu können, verteidigt:

„Die romantischen Abenteuer in diesem Spiel sind nicht für den ‚männlichen, heterosexuellen Computerspieler‘, sondern für alle. Was wir machen, begeistert viele Menschen – eine ganze Menge von denen sind weder hetero oder männlich und diese Menschen verdienen es nicht, dass man sie einfach nicht beachtet.

Somit erklärt Gaider, dass er keinen Sinn darin sehe, gleichgeschlechtliche Romanzen aus seinen Spielen zu verbannen, auch deswegen da es der freien Entscheidung eines jeden Spielers obliegt, diesen Teil des Spiels zu nutzen oder zu ignorieren.

Dragon Age 2 ist in Europa am 11. März 2011 für PC, Playstation 3 und XBox 360 erschienen – es bleibt zu hoffen, dass der zweite Teil an den Erfolg des Vorgängers anschließen kann.