Wie bei vielen Spinnenarten so ist es auch bei der südostasiatischen Nephilengys malabarensis so, dass die wesentlich größeren Weibchen oft die viel kleineren Partner nach der Paarung verspeisen. Die Männchen dieser Art haben aber eine ganz eigene Taktik entwickelt, um ihr eigenes Überleben möglichst gut abzusichern.
Wenn es bei der Malabarensis zur Sache geht, trennt sich das Männchen von seinem Penis, welcher im Weibchen stecken bleibt und somit dem kleinen Spinnen eine schnellere Flucht ermöglicht. Diese Art „Fernbefruchtung“ durch Kastration mag brutal erscheinen, aber es sichert die „Vaterschaft“ und erhöht die Überlebenschancen. Die Männchen, welche überleben, sind dann für den Rest ihres verbleibenden Lebens Eunuchen.
Dennoch, in den meisten Fällen sind die Spinnen trotzdem zu langsam und werden von ihren Partnerinnen gefressen, während der abgetrennte Penis nach dem Abbruch weiterhin Spermien überträgt. Da die Weibchen ihre Eier nach und nach befruchten, bedeuten mehr Spermien auch mehr Nachwuchs. Somit ermöglicht diese Selbstkastration, dass die maximale Anzahl an möglichem Nachwuchs und die sichere Weitergabe der eigenen Gene gewährleistet wird, ohne dass sich andere Männchen noch einmischen können. Zusätzlich ist mit diesem schnellen Loslösen des Fortpflanzungsorgans auch die Zeit deutlich reduziert, welche das kleine Männchen bei dem dreimal so großen Weibchen verbringen muss. Es gibt also keine Garantie fürs Überleben, aber die eigenen Chancen sind durch diese unglaubliche Strategie dennoch gesteigert.