Die Oscar-Geschichte zur Nacht

© A.M.P.A.S/Richard Harbaugh

Nur noch zweimal schlafen, dann ist es endlich soweit. Die große Nacht mit viel Glanz und Glamour steht an. Die Nacht, auf die jeder Star der Film- und teilweise auch der Musikbranche etwas hält und die niemand verpassen möchte. Frisch poliert und abgewedelt stehen sie unter Verschluss irgendwo in Los Angeles – die Oscars. Doch woher kommt er, der kleine Mann aus Gold?

Kurz nach der Gründung der „Academy of Motion Picture Arts and Science“ im Jahr 1927 wurde nach einer Trophäe gesucht, welche die Errungenschaften des Films in all seinen Facetten symbolisieren sollte. MGM’s künstlerischer Leiter Cedric Gibbons reichte einen Entwurf ein, der von einem Bildhauer mit Namen George Stanley in eine dreidimensionale Figur verwandelt wurde. Es handelte sich um einen Ritter auf einer Filmrolle, der mit seinen Händen ein Schwert umfasst. Das war die Geburtsstunde der weltberühmten Statue der Academy.

Eben noch buhlend um die Gunst der Meryl Streep und nun gemeinsam auf der Showbühne - Steve Martin und Alec Baldwin präsentieren die 82. Verleihung des Oscars (© ABC/Bob D'Amico)

Das erste Bankett wurde am 16. Mai 1929 abgehalten und seither vergab man 2 738 der kleinen Statuetten, deren offizieller Name „Academy Award® of Merit“ lautet. Wie es zu dem Namen „Oscar“ kam, kann niemand mehr belegen. Angeblich hat ihn eine Bibliothekarin der Academy in Umlauf gebracht, die behauptete, die Statue würde sie an ihren Onkel Oscar erinnern. Das ist die berühmteste Legende um diesen Namen. 1934 benutzte ihn Kolumnist Sidney Skolsky in seinem Artikel über Katherine Hepburns ersten Gewinn als beste Hauptdarstellerin. Von der Academy offiziell anerkannt wurde er jedoch erst 1939.

Und was hat er nicht alles durchgemacht. Während des 2. Weltkrieges musste aufgrund der Metallknappheit Gips für die Herstellung der Statue verwendet werden. Viele verschiedene Sockel wurden an ihm ausprobiert und im Jahr 2000 verschwand sogar die gesamte Lieferung aus dem Zwischenlager der Spedition.

Und nun über 80 Jahre nach der Geburt ist die Oscar-Statue der am meisten anerkannte Preis in der Welt. Und vielleicht wird dieses Jahr wieder ein Stück Geschichte geschrieben, denn mit etwas Glück könnte die erste Frau einen Regiepreis einheimsen. Kathryn Bigelow ist bereits die vierte Nominierte in einer langen Riege von Männern und sie hat den Ruf, männlicher als ihre zahlreichen Kollegen zu sein. Wer weiß, vielleicht reicht das ja aus, um ihren Ex-Mann und Hauptkonkurrenten James Cameron zu überholen. Insgesamt stehen sich Bigelows The Hurt Locker und Camerons Avatar in 7 Kategorien gegenüber. Wer die Nase vorn behält? Wir werden es sehen, bei den 82. Academy Awards® in der Nacht von Sonntag zu Montag.