Das ZDF nimmt die neue Aufnahme der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Christian Thielemann zum Anlass, den musikalischen Kosmos der „Neunten“ zu entschlüsseln. Die filmische Erzählung „In der Werkstatt Beethovens – Die Neunte, Thielemann und die Wiener Philharmoniker“ nähert sich am Freitag, 29. Oktober 2010, 23.30 Uhr, der Rezeptionsgeschichte und Wirkung von Beethovens bekanntester Sinfonie.
Das Werk, das die Werte des Humanismus, der Freiheit und Brüderlichkeit in sich trägt, wurde im Laufe der Geschichte für allerlei Zwecke missbraucht: vom tönenden Manifest einer bürgerlichen Kultur bis hin zum Soundtrack der marschierenden Faschisten oder Marxisten, von der weltweiten Hymne für den Frieden zur Aufputsch-Musik der japanischen Kamikaze-Flieger.
In einer Gegenüberstellung verschiedener Interpretationen großer Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Daniel Barenboim und Paavo Järvi setzen sich Christian Thielemann und Musikkritiker Joachim Kaiser mit der Aufführungsgeschichte des Werkes auseinander. Anliegen des Films ist, auch einer nicht Musik erfahrenen Zuhörerschaft den Zugang zur komplexen Welt der „Neunten“ zu eröffnen. Die gesamte Einspielung der Sinfonie durch die Wiener Philharmoniker können die Zuschauer im Internet unter http://www.musik.zdf.de sehen und hören.
Die 9. Sinfonie d-Moll, op. 125 von Ludwig van Beethoven markiert einen Höhepunkt der Sinfonik und ist weltweit eines der populärsten Werke der klassischen Musik, besonders durch den Chor-Finalsatz „An die Freude“. Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker haben 2009 und 2010 alle neun Beethoven-Sinfonien im Wiener Musikverein eingespielt. Neben der „Neunten“ hat das ZDF aus diesem Zyklus auch die „Eroica“ aufgezeichnet: Beethovens 3. Sinfonie Es-Dur, op. 55 wird am 29. November 2010, 21.55 Uhr, auf ARTE ausgestrahlt.