Das zweite Nervensystem in den Darmwänden

Studie Forscher

Die eigene Psyche kann durch die richtige Ernährung positiv beeinflussen und sogar auch Depressionen lindern. Dies ist das Ergebnis neuester Forschungsergebnisse, so berichtet das Magazin „Zeit Wissen“. „Vielleicht werden wir in Zukunft psychiatrische Probleme nicht mehr nur im Gehirn, sondern auch im Verdauungstrakt behandeln“, meint Emeram Mayer, Neurogastroenterologe von der University of California in Los Angeles. Das „zweite Gehirn“ findet bei den Forschern eine besondere Beachtung, ein Nervensystem in den Darmwänden, das dem Gehirn wie ein Zwilling ähnelt. Kopf und Bauch stehen in ständigem Austausch – überraschenderweise gehen aber 90 Prozent aller Signale vom Darm aus und landen in den Hirnarealen, die für unsere Gefühle und Stimmungen zuständig sind.

„Unsere Gemütslage wird vom Darm viel stärker beeinflusst, als wir uns das bisher träumen ließen“, sagt Peter Holzer, Professor für Experimentelle und Klinische Pharmakologie an der Universität Graz. Egal, ob Kurzzeitfasten, Low-Carb-Diät oder Fastfood-Ernährung – die Studien deuten darauf hin, dass sich jede Ernährungsweise anders auf unsere Psyche auswirkt.