In Bayern gibt es jetzt eine Anlaufstelle für Jungen, die sexuell missbraucht wurden oder Mobbingopfer sind. Der Verein „Schlupfwinkel“ in Nürnberg weiß: Etwa jeder zehnte Junge in Deutschland wird Opfer eines sexuellen Übergriffs, und viele wissen nicht, wo sie Hilfe finden können. Diese Hilfe bietet nunmehr ein „Jungenbüro“ in Nürnberg an – fachliche versierte Mitarbeiter kümmern sich mit einem speziellen Beratungsangebot um Opfer, die von unterschiedlichen Missbrauchsformen zu berichten wissen. Ein Junge wurde etwa gezwungen, Pornofilme zu schauen und dabei sexuelle Handlungen an dem Mann und an sich vorzunehmen. Das nachfolgende Verhalten dieses Jungen war typisch. Das Offenbaren fiel ihm schwer, er schämte sich dafür, sein Vater hatte ihm gesagt, er soll stark sein und nichts erzählen. Ein anderer Jungendlicher erzählte, er fühle sich schuldig.
Die „Schlupfwinkel“-Mitarbeiter wissen, wie die Kontaktanbahnungen ablaufen. Etwa über Spiele im Sozialen Netzwerk „Facebook“. Dabei bleibe es oftmals nicht, viele Männer würden schnell dazu übergehen, mit den Jungen zu chatten, Informationen abzugreifen und dann ein Treffen vorzuschlagen. Eine Vorgehensweise, die leider oft erfolgreich ist.