Jede Menge Schikanen hat sich Drill-Sergeant Heidi Klum auch diese Woche wieder für ihre Rekrutinnen im Ausbildungscamp bei Germany’s Next Topmodel ausgedacht. Beim Laufstegtraining mit Hilfsausbilder Jorge müssen die Mädchen auf bis zu 30 cm hohen Stelzen elegant und sexy aussehen bei dem Versuch, sich nicht die hübschen Knöchel zu brechen.
Bei der wöchentlichen Challenge hat Heidi ein Einsehen und versichert dem Fernsehpublikum, dass ihre Mädchen auch „mal Spaß haben“ sollen. Und der sieht so aus: Mit einem Goldfischglas auf dem Kopf stolzieren die Topmodel-Anwärterinnen in der gleißenden Sonne über den Dächern von Los Angeles und kämpfen mit der immer knapper werdenden Luft im Helm. Kleines Extra: Im Glas flattern noch niedliche Schmetterlinge umher, die sich den Mädchen auf Nase, Mund und Augen setzen. Wenn das kein Spaß ist! Aspirantin Hanna kippt auch prompt fast aus den High Heels, als sie sich der Skurrilität des Unterfangens sowie des Sauerstoffmangels bewusst wird. Siegerin der Challenge ist die schüchterne Alisar, die sich in dem von der Außenwelt abgeschotteten Ambiente des gläsernen Gesichtsschmucks offenbar sicherer als sonst gefühlt hat. Zur Belohnung darf sie sich „schönes Blinki-Blinki“ (O-Ton Heidi) in Form eines schwarzen Perlencolliers um den Hals hängen.
Beim Fotoshoot auf einer Orangen-Plantage außerhalb von L.A. müssen die optisch auf Paradiesvögel getrimmten Mädels die frisch geschlüpften Küken geben. Wie macht der Vogel? Kraaak, kraaaak! Obwohl Jacqueline Kohl sich akustisch große Mühe gibt und vom Uhu über den Adler bis hin zum Kolibri alle gängigen Vogelstimmen durchkrächzt, ist der Fotograf mit ihrem Ausdruck so gar nicht zufrieden. Ein weiterer Grund dafür, dass sie später ohne Foto in den Händen den Laufsteg räumen muss.
Das Casting vor dem Team eines Jeans-Herstellers, der vor allem auf der Jagd nach dem schönsten Hintern unter den neun verbliebenen Knackpopöchen ist, bringt wieder die interessanten Gesetze der Glitzerwelt hervor. „Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist, wenn jemand eine unreine Haut hat“, mäkelt ein besonders affektiertes Exemplar von Agentur-Mitarbeiterin an Jacquelines optisch kaum wahrnehmbaren Pickelchen herum. Nee, ist klar. Wer sich derart entstellt überhaupt auf ein Casting wagt, dem gehört ja schon die Möchtegern-Topmodel-Lizenz entzogen! Den Job bekommt dann auch die aknefreie Louisa.
Der Entscheidungstag bringt nicht nur Tränen und Enttäuschung, sondern auch kurz was zum Kichern, als ausnahmsweise mal nicht eines der Mädchen, sondern Sängerin Katy Perry sich zum Horst macht, da ihr Auftritt als prominente Überraschungs-Jurorin mangels Wiedererkennungswert bei den Mädchen gründlich in die Hose geht. „Damit hatten sie wohl gar nicht gerechnet“, redet sich Katy die mangelnde Begeisterung schön und rächt sich dafür mit harter Kritik an den Mädels beim darauf folgenden Livewalk in Gladiatorenrüstung (oder was waren das für metallene Gebilde?). Schließlich hat Jacqueline das Nachsehen und weint vor Enttäuschung die wohl bittersten und vor allem lautesten Tränen, die es je bei Germany’s next Topmodel gegeben hat. Lieblingskonkurrentin Laura hingegen scheint von Herzen froh zu sein, dass die Lästerschwester endlich das Feld räumen musste.
Heidi Klum verabschiedet sich von diesem Mädchen:
Jacqueline Kohl
Diese Mädchen sind weiter:
Pauline Afaja, Laura Weyel, Louisa Mazzurana, Neele Hehemann, Viktoria Lantratova, Alisar Ailabouni, Leyla Mert, Hanna Bohnekamp.