Bischöfin gerät nach Alkohol-Fahrt unter Druck

Die Vorsitzende des EKD-Rates, Bischöfin Margot Käßmann, muss sich nach dem Bekanntwerden ihres Alkoholvergehens scharfer Kritik sowohl aus den Reihen der Kirche als auch aus der Öffentlichkeit entgegen sehen. Von einem „Super-GAU“ sprach etwa Ulrich Süß, Pfarrer in Hamburg und Leiter der evangelischen Vereinigung Konferenz Bekennender Gemeinschaften. Die Alkoholfahrt der Hannover Landesbischöfin müsse „Konsequenzen haben“, so Süß in der Dienstagausgabe der „Leipziger Volkszeitung“. Auch unter den Anhängern Käßmanns werden kritische Rufe laut. „Ich habe heute eines meiner letzten Vorbilder verloren! Frau Käßmann, Sie haben durch Ihre alkoholisierte Autofahrt meinen Glauben daran erschüttert, dass es noch besonders besonnene Menschen gibt“, entrüstete sich eine Gläubige im Internet. Der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer hat zu Käßmanns Alkoholfahrt unterdessen duldsamere Worte gewählt. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstagausgabe) sprach Schorlemmer von einem „Blackout, der leider immer wieder Leuten passiert, die in öffentlichen Ämtern unter Dauerstress stehen“. Die EKD hat sich bislang noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Die Landesbischöfin selbst sei nach eigener Aussage über sich und ihren schlimmen Fehler erschrocken und wolle sich nun den rechtlichen Konsequenzen stellen. Käßmann war am Samstagabend von der Polizei in Hannover angehalten worden, nachdem sie eine rote Ampel überfahren hatte. Die Beamten hatten daraufhin den Geruch von Alkohol im Atem Käßmanns festgestellt. Eine Blutprobe hat nun ergeben, dass die EKD-Vorsitzende zum Zeitpunkt der Fahrt 1,54 Promille Alkohol im Blut hatte. Käßmanns Führerschein ist daraufhin bereits eingezogen worden, ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Die Bischöfin hat unterdessen alle Termine für diese Woche abgesagt.

dts