Arbeitslosigkeit führt zu Krankheiten

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Arbeitslosigkeit führt bei den Betroffenen nicht nur zu Einkommenseinbußen, sondern offenbar auch zu Krankheiten. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Auftrag gegeben hatte. Demnach sind Arbeitssuchende je nach Altersgruppe gut doppelt so häufig krank wie Erwerbstätige. „Je länger die Arbeitslosigkeit dauert und je geringer die Perspektiven auf einen Wiedereinstieg sind, desto belastender wird die Situation für die Betroffenen und ihre Familien“, so DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der Frankfurter Rundschau (FR). Bereits in der Gruppe der 15 bis 24-jährigen Frauen und Männer liegt die Krankenstandsquote bei Arbeitnehmern laut der DGB-Studie deutlich niedriger (drei Prozent) als bei Arbeitssuchenden (4,4 Prozent). Diese Differenz wird mit zunehmendem Alter größer. In der Gruppe der 55 bis 59-Jährigen sind Arbeitslose rund 2,2 Mal so häufig krank wie die Beschäftigten. Ihre Krankenstandsquote beläuft sich auf 15,2 Prozent. „Noch immer ist in Deutschland die Gesundheitsförderung von Arbeitslosen insgesamt völlig unzureichend“, kritisiert der DGB. Bundesweit seien kaum Ansätze für eine nachhaltige Gesundheitsförderung vorhanden. Die Erwerbslosen würden von den Präventionsangeboten der Krankenkassen bislang kaum erreicht. Die Krankenversicherungen müssten deshalb stärker verpflichtet werden, ihrem gesetzlichen Präventionsauftrag nachzukommen, so der DGB. Dies, weil für viele Erwerbslose der schlechtere Gesundheitszustand den Einstieg in einen neuen Job verhindern könne.