13. Türchen: Eine Unglückszahl kommt selten allein

Die Dreizehn hat in unseren Breitengraden als Zahl einen ziemlich schlechten Ruf, vor allem, wenn der Dreizehnte eines Monats auch noch auf einen Freitag fällt. Das ist am heutigen Sonntag, den 13.  Dezember, zum Glück nicht der Fall. Dennoch hat die Inforand-Redaktion sich mal im Netz umgeschaut und nach dem Ursprung der Unbeliebtheit der armen Dreizehn gefahndet.

Häufigste Erklärung: Das letzte Abendmahl

Wie so viele haarsträubende Sagen und Mythen wird auch die Furcht vor der Dreizehn gern mit der Bibel in Verbindung gebracht. So saßen Jesus und seine Jünger in illustrer Runde beim letzten Abendmahl zusammen, nicht ahnend, dass der Verräter Judas bereits mitten unter ihnen weilte, der 13. Jünger aus der Gefolgschaft Jesu. Schaurig.

Doch das ist nicht alles. Die Dreizehn hat grundsätzlich das simple Pech, direkt auf die Zwölf zu folgen, was bedeutet, dass man ihr von Vornherein gern die Überschreitung der wohlgeformten Ordnung unterstellt. Schließlich ist die Zwölf im Vergleich zur Dreizehn eine echte Streberin unter den Zahlen. Vieles, was irgendwie geordnet und kategorisiert werden muss, hängt mit der braven Zwölf zusammen. 12 Monate, 12 Tag- und Nachstunden, 12 Sternzeichen, 12 Apostel und 12 Hauptgötter der Römer und Griechen. Kein Wunder, dass die Dreizehn den dekadenten Anarcho unter den Zahlen gibt. Sie geht eben immer genau einen Schritt zu weit.

Dabei ist die abergläubische Angst vor der Dreizehn nicht etwa nur dem gemeinen Fußvolk vorbehalten. Große Staatsmänner und Schlachtenführer der Geschichte ließen sich vom negativen Karma der vermeintlichen Unglückszahl leiten. So soll Napoleon beispielsweise niemals an einem 13. aufs Schlachtfeld gezogen sein, und Otto von Bismarck, erster deutscher Reichskanzler, unterschrieb an einem 13. grundsätzlich keine Verträge.

Aber obschon die Furcht vor der Dreizehn allem Anschein nach ihren Ursprung im Christentum hat, zittern die erzkatholischen Italiener vor einer ganz anderen Zahl: Der wilden 17, deren römische Schreibweise XVII umgestellt das Wort „vixi“ beudetet, und das wiederum ist lateinisch für „ich habe gelebt“. Wer bereits gelebt hat, ist also vermutlich schon tot. Mag vielleicht etwas an den Haaren herbei gezogen klingen, scheint aber Grund genug zu sein, die arme 17 zu verdammen. Aber das ist ohnehin ein anderes Türchen.

Quelle:pixelio.de/Viktor Mildenberger