Sibel Kekilli: „Mord ist niemals ehrenhaft“

Berühmt wurde Sibel Kekilli durch ihre Rolle in Fatih Akins Film „Gegen die Wand“, für die sie mit zahlreichen Preisen überhäuft wurde. Jetzt spielt die 29-Jährige im Regiedebüt von Feo Aladag „Die Fremde“. Der Film über eine junge Deutschtürkin, die von ihrer Famiie verstoßen wird ist Teil ihrer eigenen Identität. Mit dem Magazin Maxi sprach die Schauspielerin über den neuen Film, über ihre deutschtürkische Identität, Träume und das Thema „Ehrenmorde“.

„Die Geschichte hat mich sehr berührt, es war daher leicht für mich, die Szenen nachzuempfinden“, so Kekilli über „Die Fremde“. Die Hauptfigur Umay wird Opfer eines Ehrenmordplans, weil sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hat – ein Thema, das Kekilli, die aufrgrund ihrer Lebensweise selbt mit ihren Eltern brach, sehr am Herzen liegt. „Mord ist Mord. Er kann niemals ehrenhaft sein. Ich glaube, ich weiß, was diese Leute mit Ehrverlust meinen – der Verlust der Kontrolle über Frauen (…) und wenn es nur ihr freies Denken ist.  Aber frag mal diese Jungs, was die Ehre ihrer Schwester ist, das können sie nicht erklären“, so die Schauspielerin in dem Interview mit Maxi.

Mit dem Film erhofft Kekilli junge Deutschtürkinnen zum Kampf für ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben zu ermutigen. „Sie sollen nicht gleich mit ihrer Familie brechen, aber nicht aufgeben – auch wenn es der schwierigere Weg ist. Denn ich lebe nur dieses eine Leben, hier und jetzt. Und ich muss jetzt glücklich werden!“

ots | maxi