Weniger Ehen in Deutschland

Immer mehr Deutsche können auf die Ehe grundsätzlich verzichten. Dies ist ein wichtiges Ergebnis einer breit angelegten Studie der „Bild am Sonntag“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium und dem Institut für Demoskopie Allensbach. Demnach geben 29 Prozent der unverheirateten Befragten an, nicht heiraten zu wollen. Nur 43 Prozent können sich eine Hochzeit zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten hat sich noch nicht entschieden. Die Unlust an der Trauung hat Gründe: 69 Prozent der Heiratsunwilligen sagen, eine Hochzeit käme für sie nicht in Frage, weil sie schlicht nicht notwendig sei. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gibt an, unabhängig bleiben zu wollen. 28 Prozent glauben, dass man sich ohne Trauschein einfacher trenne, 23 Prozent fühlen sich zu jung für eine Heirat. Von den Verheirateten geben 67 Prozent der Befragten an, aus Liebe geheiratet zu haben. Zweitwichtigster Grund für eine Hochzeit ist der Kinderwunsch (53 Prozent). Aber 46 Prozent der deutschen Paare verhehlen nicht, in erster Linie zum Standesamt gegangen zu sein, um sich finanziell abzusichern. Für junge Deutsche ist eine frühe Hochzeit offenbar nur wenig attraktiv: Nur 11 Prozent der unter 30-Jährigen sind verheiratet. Bei den Männern und Frauen ab 50 Jahre aufwärts sind es demgegenüber zwei Drittel (66 Prozent). Allensbach-Chefin Renate Köcher sagt dazu „Bild am Sonntag“: „Die große Mehrheit der Unter-30-Jährigen will durchaus einmal heiraten – aber eben erst später, wenn man die Ausbildung abgeschlossen hat, die Partnerschaft einige Jahre erprobt hat und an Familiengründung denkt.“

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