Strom in Deutschland ist so teuer wie nie

Nach einer Untersuchung des Vergleichsrechners Toptarif ist Strom in Deutschland derzeit so teuer wie nie. Und es wird noch teurer: Für viele Millionen Stromkunden beginnt das neue Jahr mit höheren Preisen. Zahlreiche Versorger heben zum 1. Januar 2010 ihre Preise an, selbst die Tarife für Ökostrom (z. B. bei Lichtblick) oder Sondertarife (beispielsweise bei Energie Baden-Württemberg) oder Langzeit-Angebote (wie von Eprimo, einer RWE-Tochter) werden erhöht.

„Strom kann deutlich billiger sein“, sagt hingegen Robert Mundt, der Vorstandsvorsitzender der konzernunabhängigen FlexStrom AG. „Die Kunden müssen den Konzernen und Stadtwerken nur klarmachen, dass sie sich bei Preiserhöhungen für alternative günstige Angebote entscheiden.“ Angesichts der Strukturen auf dem Strommarkt sind für die Zukunft auch weiterhin steigende Preise zu erwarten. Die Stromproduktion in Deutschland wird zu mehr als 80 Prozent von den vier Energieriesen Vattenfall, E.ON, RWE und Energie Baden-Württemberg (EnBW) dominiert.

Um sich gegen den weiteren Preisanstieg für Energie zu schützen, sollten Kunden zu günstigen Anbietern wechseln – und sich am besten mit einer Preisgarantie gegen den weiteren Preisanstieg absichern. Nur so kommt in Deutschland der Wettbewerb auf dem Strommarkt in Gang „und damit steigt die Chance, dass Strom in Deutschland auf Dauer bezahlbar bleibt“, so Mundt. Politiker aus Regierung und Opposition sowie Verbraucherschützer rufen deshalb stärker denn je die Stromkunden auf, Wechselmöglichkeiten zu nutzen.

Zu Jahresbeginn haben unter anderem die Versorger Vattenfall, EWE, entega und Energie Baden-Württemberg (EnBW) einen Anstieg ihrer Strompreise angekündigt. Auch zahlreiche Stadtwerke erhöhen ihren Grundversorgungstarif: So werden die Stromkunden in Leipzig, Tübingen, Erlangen, Duisburg, Bonn, Leverkusen, Kassel, Wolfsburg und Rostock stärker zur Kasse gebeten.