Stefan Raab sieht Claudia Roth bei „Let’s dance“…

TV-Entertainer Stefan Raab soll für ProSiebenSat.1 einer derjenigen sein, der im wohl einzigen TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück Fragen stellt. Jetzt hat Raab deutlich gemacht, dass er sich seiner Verantwortung durchaus bewusst ist. Der „Berliner Zeitung“ sagte er: „Ich will aus dem TV-Duell (…) keine Unterhaltungsshow machen (…)“. Auch sei er überzeugt davon, „dieser Sache intellektuell gewachsen zu sein“.

Edmund Stoiber macht sich für Stefan Raab als Moderator stark

Dass Raab für diese Rolle ausgerechnet vom konservativen bayerischen Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) ins Spiel gebracht worden ist, hätte ihn überrascht. Er habe nicht damit gerechnet, „dass Herr Stoiber so ein Visionär ist“, so Raab. Stoiber hatte seinen Raab-Vorschlag unter anderem damit begründet, es müssten beim TV-Duell zwischen Merkel und Steinbrück mehr junge Menschen zuschauen, als das in den letzten Jahren der Fall gewesen sei. Während für Frau Merkel Stefan Raab als Fragesteller kein Problem ist – ihr Regierungssprecher Seibert machte deutlich, hier hätten die TV-Sender die Entscheidungsbefugnis – war Steinbrück anfänglich dagegen. Raab mutmaßt, der SPD-Spitzenkandidat habe sich „mit meinem politjournalistischen Schaffen bisher noch nicht richtig auseinandergesetzt.“

Raab will die Politik „nicht entertainisieren“

Dies könne Steinbrück aber jederzeit nachholen, etwa durch das Einschalten der von Raab moderierten ProSieben-Show „Absolute Mehrheit“. Raab kündigt in dem Gespräch an, wie vor vier Jahren die „TV total Bundestagswahl“ zu moderieren. Er zeigt sich insgesamt überzeugt davon, dass junge Menschen durchaus politikinteressiert seien, „die üblichen Polittalks“ indes „für überschaubar unterhaltsam halten.“ Es liege ihm zwar fern, „die Politik zu entertainisieren. Die Würde des Amtes muss schon gewahrt bleiben.“ Doch würde es ihn nicht wundern, wenn die grüne Spitzenpolitikerin Claudia Roth „demnächst bei ‚Let’s Dance‘ dabei wäre.“