Sleeperstar laufen nicht vor „Blue Eyes“ davon

Die EP ist scheinbar die neue Version des Lückenbüßers. Anstatt einfach bis zum nächsten Kreativitätserguss die Füße still zu halten, werden EPs in die Musikregale gestellt, könnte sonst ja uninteressant werden. Persönlich bin ich kein Fan von EPs. Einfach zu wenig drauf. Und wenn man kein Album mit mindestens 10 Liedern fertig bekommt, dann hat man sowieso ein Problem. Ach, so ein ordentliches Studioalbum ist doch was feines. Da hat man auch mehr Stoff beim nächsten Konzert, oder so. Sleeperstar ist in dieser Sparte keine Ausnahme. Die aktuelle EP „Blue Eyes“ bietet 6 Songs aus dem Sleeperstar-Repertoir. Los geht’s mit „Replay“. Aber so wie dieser Song so klingt auch der Rest und es entsteht schnell der Eindruck, dass hier jemand kräftig und im Übermaß U2 gehört hat. Meinetwegen auch zu viel Coldplay. Darum gibt das Album leider nicht viel neues oder überraschendes her. Klar, die Lieder sind solide interpretiert, keine Frage, Gefühl mag es auch geben, aber es reicht in meinen Augen leider nicht an die klassischen Bands ran, die Meilensteine in der Musikgeschichte gesetzt haben. Da können die Mitglieder von Sleeperstar noch so schnuckelig aussehen. Doch das ist leider nicht alles.

Fazit: Für die Sleeperstar-Sammlung, die noch relativ frisch ist, mag die EP Pflichtprogramm sein, doch für den geneigten Musik-Liebhaber ist das nichts – viel zu seicht. Dann doch lieber auf das Album warten, an dem die Jungs angeblich gerade arbeiten. Zukünftig müssen die Schnuckis jedoch noch mächtig zulegen, um in aller Munde zu sein und zu bleiben.