Ramon Chormann: Ein Pälzer will den Norden regieren

Die Wahrheit, sagt man im Fußball, ist auf dem Platz. Und im guten alten Showbusiness nun mal auf der Bühne. Wenn dies stimmt, hat Ramon Chormann im vergangenen Jahr den direkten Aufstieg aus der Regional- in die Bundesliga geschafft. Erste Bundesliga, wohlgemerkt.

Das klingt erstmal vermessen, ist aber wahr – und das Schönste daran: der wundersame Aufstieg des „Pälzers“ ging ganz ohne Fouls und Gelbe Karten vonstatten. Viel eher fußt er auf humoristischer Finesse, sprachlichen Dribblings der Extraklasse und einem authentischen Drang zum Tor – das Wortspiel sei erlaubt: auch zum Thor. Denn Ramon Chormann kommt aus der Fastnacht, die in seiner Pfälzer Heimat Volkskulturgut ist. Er hat in der Bütt sein Handwerk gelernt und weiß mit dem Publikum zu spielen, es einzupegeln auf hohem unterhalterischem Niveau und wie die großen Entertainer des Comedyfachs einen dramaturgischen Bogen zu spannen, der „Mussik“ und „Gebabbels“ von Minute 1 bis zum letzten Moment seiner Shows zu einem einzigen Feuerwerk an geraten lässt.

Dass dem so ist, davon haben sich auf seiner vergangenen Tournee durch mehr als 50 deutsche Städte insgesamt rund 25.000 Zuschauer überzeugen können. Chormann, der im wirklichen Leben bis Frühjahr 2009 noch einem ganz normalen Job als Amtsleiter der Verbandgemeindeverwaltung einer nordpfälzischen Kreisstadt nachging, war irgendwie überall: im Radio Dauergast und mit eigener Morning-Show-Comedy ausgestattet, im TV zwischen Mainz bleibt Mainz…, Talkshows und Fröhlichem Weinberg unterwegs, und natürlich live, live, live.

Es scheint, als habe dieses rasante Jahr erst recht den wirklichen, den echten Ramon Chormann hervorgekitzelt. Als habe der Künstler in Chormann erst jetzt begriffen, welch Waffe dieser Wortwitz sein kann, welch weich betonierte Autobahn direkt in die Herzen der Menschen, welch Juwel unter soviel Mittelmaß. Seine Comedy-Kollegen sind sich einig: sehr gut!

Ausbilder Schmidt ist begeistert vom Pfälzer Shootingstar, glaubt, dass die Pfälzer Mundart auch im Norden des Landes funktioniert.

„Wie ein junger Dudenhöfer schlenzt er über die Bühne und erzählt die Geschichte eines „Pälzers“, adelt sein Kollege Lars Reichow den Bischheimer. Wie folgerichtig, die Essenz dieser Erkenntnis direkt von den Bühnen hinein ins Studio zu tragen – und natürlich dem Publikum in Form eines neuen Albums zu präsentieren. Eines Doppelalbums – soviel Zeit muss sein. Und so wie einst Bap als Botschafter des Kölschen, Polt der des Bayerischen oder Herbert Knebel als Wahrzeichen des Ruhrgebietes – im ganzen deutschsprachigen Gebiet könnte Ramon Chormann mit der vorliegenden Doppel-CD Schnuddemacher der nächste, der konsequente Schritt auf ein neues Publikum zu gelingen. Denn sowohl im gesprochenen („Gebabbels“) wie auch musikalischen Teil des Albums („Mussik“) spricht Chormann nicht irgendeinen, vielleicht lieblich oder gelegentlich komisch klingenden Dialekt. Er spricht die Sprache der Menschen, er spricht von ihren Geschichten, ihren Themen. Und Chormann geht auf die alltäglichen Sorgen ein, die die Menschen angehen, anrühren, interessieren.

Die Doppel-CD Schnuudemacher erscheint am 19. Februar.

Tourtermine:
Freitag, 12.03.2010 Kriegsfeld
Samstag, 13.03.2010 Kreimbach-Kaulbach
Freitag, 19.03.2010 Idstein
Freitag, 26.03.2010 Bühl (Baden)
Samstag, 27.03.2010 Neustadt/Wstr.
Sonntag, 28.03.2010 Alzey
Dienstag, 30.03.2010 Speyer
Sonntag, 11.04.2010 Bingen
Freitag, 16.04.2010 Kindenheim
Sonntag, 18.04.2010 Nierstein
Freitag, 23.04.2010 Westerburg
Samstag, 01.05.2010 Mainz
Do, 06.05.2010 Mehlingen
Sonntag, 09.05.2010 Bad Schwalbach
Mittwoch, 12.05.2010 Hinzweiler
Freitag, 14.05.2010 Zweibrücken
Sonntag, 16.05.2010 Limburg
Samstag, 22.05.2010 Kirn
Montag, 24.05.2010 Wörth
Samstag, 29.05.2010 Mannheim
Mittwoch, 02.06.2010 Landstuhl
Freitag, 04.06.2010 Koblenz