„Maulkorb“ für Eminem

Er hat sich dem Druck gebeugt und wird im nächsten Sommer auf einem englischen Festival ohne die üblichen Verbalattacken auskommen müssen. Die Organisatoren des Wireless London Festivals hatten Rapper Eminem dringend nahe gelegt, die homophoben Texte einiger seiner umstrittenen Songs zu ändern, um Proteste von homosexuellen Organisationen auf der Musikveranstaltung zu verhindern.

Der Hip Hop Superstar gerät seit seinem Durchbruch vor mehreren Jahren regelmäßig unter Beschuss von Gay Communities, da er wiederholt beleidigende Worte an diese richtete, beispielsweise in den Songs Criminal und Without me. Nun hat er eingelenkt und versichert, seine Texte ändern zu wollen, da die britischen Aktivisten der homosexuellen Vereinigung OutRage! im Gegenzug angekündigt hatten, in diesem Fall auf Protestaktionen beim Festival verzichten zu wollen.

OutRage! Sprecher David Allison äußerte sich laut dem Onlinedienst FemaleFirst wie folgt: „Wir stellten die Bedingung, dass er keine Textpassagen verwendet, die Hass gegen homosexuelle Menschen schürt. Es steht ihm frei, seine Ansichten über Homosexuelle zum Ausdruck zu bringen, solange er auf Hass und Gewalt verzichtet.“ In den letzten zehn Jahren, so der Sprecher weiter, habe der Rapper sich allerdings ganz gut benommen. „Ich glaube, er hat eingesehen, dass Lieder, die Hass und Gewalt schüren, einfach nicht mehr ziehen. Die Gesellschaft hat sich in den letzten zehn Jahren bewegt.“

Im Jahr 2001 hatte das allerdings noch ganz anders ausgesehen: Die Mitglieder der Gay Community bezogen damals Streikposten auf einem Eminem-Konzert in Großbritannien, als der Rapper sich weigerte, seine Texte zu ändern.

Bild: Universal Music