Neue Rockröhren im Vergleich: Livingston und Faulkner

Gleich zwei Rock-Debutanten wollen ab heute mit den ersten Auskopplungen den deutschen Rockmarkt in den Plattenregalen erobern. Livingston, die zwar aus London stammen, sich aber mittlerweile alle häuslich in Berlin Mitte oder Prenzlauer Berg niedergelassen haben und Newton Faulkner, der trotz aufgeschnittener Hand sich zum Gitarrengott mausern möchte.

Livingston

Sie haben sich in London gefunden und starten nun von Berlin in eine glorreiche Zukunft. Livingston veröffentlichen ihre erste Single „Broken“ aus ihrem kommenden Album „Sign Language“, das ab 09. Oktober erhältlich sein wird . Livingston sind Rock, wie er hier und heute Herzen erobert. Große Melodien treffen auf große Gefühle, resultierend aus großem Können und der unstillbaren Leidenschaft, Menschen in der Musik zusammenzubringen. Ein gutes Beispiel dafür ist schon mal die Band selbst. Das Quintett besteht aus zwei Südafrikanern, einem Italiener, einem Briten und einem Deutschen.
Zusammengefunden haben sich Chris, Jakob, Beukes, Paolo und Phil in London, atmeten den Geist der Musikmetropole und übersetzen diesen in die eigenen Songs, beeinflusst von Bands wie Kings Of Leon, Coldplay, Muse, Foo Fighters, Pearl Jam oder Live. Mit ihren eigenwilligen, äußerst variablen und eindringlich intensiven Rocksongs gehört der Band Livingston die Zukunft des Alternative Rock. Und auch die Gegenwart, denn diverse Tourneen auf eigene Faust oder als Special Guest von so unterschiedlichen Künstlern wie u.a. The Duke Spirit, Revolverheld und Blind haben dafür gesorgt, dass der Name Livingston unter deutschen Rockfans längst ein fester Begriff ist, der für Qualität, Kreativität und Emotionalität steht. Das alles geschah ganz ohne einen offiziell erhältlichen Tonträger der Band.

Newton Faulkner
Es gibt ganz offensichtlich einen ziemlich guten Grund, warum Brit-Nominee Newton Faulkner seinem zweiten Album den Titel „Rebuilt By Humans“ gegeben hat. Es ist genau der gleiche Anlass, der den 24-jährigen dazu zwang, die Aufnahmen für den Follow-Up zum Debütalbum „Hand Built By Robots“ um ganze zweieinhalb Monate zu verschieben: Anfang 2009 brach sich der britische Singer-Songwriter das Handgelenk und kugelte sich die rechte Hand aus. Normalerweise ist dies schon ein ziemlich schlimme Verletzung, für einen Gitarristen, zumal einen virtuosen Fingerpicking-Zauberer wie Faulkner, eine einzige Katastrophe.

Aber einer wie Faulkner, dessen positive Vibes und Spaß am öffentlichen Musizieren auf den Bühnen der Welt Songs wie „Dream Catch Me“ und „I Need Something“ hervor brachte, lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Im Gegenteil: die Erfahrung gab dem Musiker, der von seinem ersten Album 2007 mehr als eine Million (!) Exemplare verkauft hatte, zum Festival-Abräumer wurde und die Airplay-Hitlisten stürmte, sogar einen zusätzlichen Kick.

Einer der ganz frühen Songs für das neue Album war „If This Is It“, Faulkners euphorische Hymne an die Freuden des Live-Auftretens. Auf einem Album, das vor hittigen Melodien nur so strotzt, war das Stück die völlig offensichtliche erste Single-Wahl. Newton Faulkner ist ein Purist, wenn es um die Liebe zur Musik geht, er ist angetrieben von der brennenden Leidenschaft, seine Songs mit der Welt zu teilen. Letztendlich möchte der Volkspoet und stets auf Achse befindliche Gitarrist und Troubadour, dass „Rebuilt By Humans“ etwas ganz Besonderes bewirkt. „Es hat unglaublichen Spaß gemacht, dieses Album zu machen, und ich hoffe, man hört ihm das auch an. Das ist auch ein Grund, warum ‚If This Is It’ eine tolle erste Single ist: hoffentlich kommt die Dankbarkeit in dem Song rüber, denn ich bin verdammt dankbar.“

Dank seiner Fans und der Ärzte ist Newton Faulkner wieder da. Er mag jetzt zu einem Teil aus Metall bestehen, aber er ist nach wie vor zu 100% Herz und Songs.