Kinder in Lebensgefahr durch illegalen Elektroschrott

Jeden Tag geschehen hunderttausende Einzelschicksale bei denen jeder einzelne die Augen zumachen kann oder aber man macht die Augen auf und beschäftigt sich mit genau diesen Schicksalen.

Für ein paar Cent setzen Kinder und Jugendliche in Ghana ihr Leben aufs Spiel: Sie suchen auf riesigen Müllhalden voller Elektroschrott nach Metall und Wertstoffen, die sie noch verkaufen können. Dabei atmen sie giftige Dämpfe ein, ihre Körper werden verseucht, Giftstoffe im Boden überschreiten Grenzwerte um das bis zu 100-fache. RTL-„Punkt 12“-Reporter Alexander Römer hat den Weg des Giftmülls von Afrika zurückverfolgt – und aufgedeckt, dass der hochgiftige Elektroschrott auch von bekannten deutschen Firmen stammt.

Jeden Monat kommen 500 riesige Hochseecontainer aus Europa, den USA und Kanada in Ghana an. An Bord befinden sich angeblich funktionstüchtige gebrauchte Elektrogeräte – diese dürfen laut internationalen Vereinbarungen exportiert werden. Doch tatsächlich handelt es sich um gefährlichen Elektroschrott, der zum größten Teil einfach auf Müllkippen landet. Im Erzeugerland hätte er umweltgerecht und damit auch teuer entsorgt werden müssen. Mit der illegalen Ware machen kriminelle Exporteure ein lukratives Geschäft.

RTL-„Punkt-12“-Reporter Alexander Römer begibt sich auf Spurensuche in Ghana und macht eine erschreckende Entdeckung: Mitten in den Schrottbergen findet er Aufkleber mit Inventarnummern bekannter deutscher Firmen. Im Hochseehafen filmt er das illegale Geschäft mit versteckter Kamera. Im Gespräch mit dem Reporter geben die afrikanischen Händler ganz offen zu, dass die Ware auch aus Deutschland stamme.

Tragische Folge der skrupellosen Machenschaften: Wenn Kinder in Monitoren, Druckern und Kühlschränken nach Verwertbarem suchen, treten oft hochgiftige Stoffe wie Quecksilber, Kadmium oder Blei aus, die Krebs erzeugen können. Die Gefahren für ihre Gesundheit sehen die Kinder nicht, vor allem auch deswegen, weil ihnen die Händler vor Ort sagen, ihre Arbeit sei ungefährlich. Viele Kinder sind bereits erkrankt oder sogar gestorben.

Am Donnerstag, den 27. Oktober, wird dieses schreckliche Thema im Rahmen des RTL-Mittagsjournals „Punkt 12“ dokumentiert. Einschalten lohnt sich – wegschauen nicht.

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