Alkoholsucht und psychische Störungen entwickeln sich zu den Volkskrankheiten unter jungen Menschen zwischen 12 und 21 Jahren. Das berichtet das Magazin „Focus“ unter Berufung auf das aktuelle Weißbuch der Krankenkasse KKH-Allianz in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover. Forscher werteten Krankengeschichten von 200.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus. Danach sei der Alkoholmissbrauch unter ihnen zwischen 2000 und 2008 um 166 Prozent gestiegen. Bei den 17- bis 21-Jährigen verdreifachten sich die Alkohol-Fälle. Die meisten Einweisungen in Kliniken wegen Alkoholmissbrauchs habe es in Bremen gegeben, die wenigsten in Hamburg. Auch psychische Störungen plagen die Zwölf- bis 21-Jährigen offenbar immer häufiger. Mehr als jeder sechste lässt sich laut Studie einmal im Jahr wegen Depressionen, Belastungsdruck oder anderer Angststörungen behandeln. Der Trend habe sich auch 2009 ungebremst fortgesetzt, so die Forscher. Ihre Daten umfassen nur Fälle, von denen die Krankenkasse auch erfuhr.