Japan: Stromspar-Programm gegen den Zusammenbruch der Energieversorgung

Die Bewohner Japans im Großraum Tokio haben durch die selbstauferlegte konsequente Einschränkung ihres Stromverbrauchs einen Kollaps der Energieversorgung in ihrem Land verhindern können. Wie der Energieversorger Tepco mitteilte, kam es am Donnerstag nur zu vereinzelten und vorübergehenden Ausfälle. Tepco ist auch der Betreiber des Unglücks-AKW Fukushima-I, in dem bei mehreren Reaktoren eine Kernschmelze befürchtet wird. In Tokio wurden am Donnerstag in Spitzenzeiten 33,3 Millionen Kilowatt verbraucht, während 33,5 Millionen Kilowatt eingespeist wurden. Zuvor wurden die Bürger und Geschäftsleute in Tokio zum Stromsparen aufgerufen. Während viele Geschäfte früher schlossen, verzichteten die Bürger Tokios mehrheitlich auf das abendliche Fernsehen und ließen das Licht aus, um den Verbrauchshöhepunkt am Abend ohne Komplikationen zu überstehen. Unterdessen wollen Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) das Atomkraftwerk in Fukushima begutachten. Kurz vor seinem Abflug nach Japan gab der Behördenchef Yukiya Amano bekannt, dass er und IAEA-Experten die Anlagen besichtigen wollen. Bereits am Samstag wird Amano in Wien zurück erwartet. Am österreichischen Hauptsitz der Behörde wird an diesem Tag der Gouverneursrat der IAEA zu einer Sondersitzung zusammentreten und die jüngsten Ereignisse in Japan besprechen.