Schwul – diese Überschrift klingt sehr nach einem Skandal, sollte sie sich bewahrheiten. Homosexuelle Neigungen werden vielen in der Kirche nachgesagt oder auch nachgewiesen. Und nicht wenige standen in den letzten Jahren auch mit offenen Geständnissen zu ihrer Homosexualität. Einer von ihnen ist der umstrittene Theologe David Berger. Nach seinem späten Coming Out folgte nun ein Buch „Der heilige Schein“.
Dem schwulen Magazin „FRESH“ äußerte er sich zu einer eigenen Tätigkeit im Vatikan und zu Gesprächen mit anderen Theologen, die dem Papst eine homosexuelle Veranlagung zusprechen. „Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als aktueller Papst mit offiziellen Dokumenten machen.“, erklärte David Berger.
In dem Buch finden sich auch Zitate, dass der Papst in Rom in seiner früheren Zeit als Kardinal regelmäßig homosexuelle Kontakte pflegte. Es soll sich unter anderem um Mitglieder der Schweizer Garde handelt. Diese Aussagen stammen von der Journalistin und Theologin Valeska von Roques.
David Berger zufolge lasse sich das Verhalten des Papstes und anderer katholischer Würdenträger psychologisch mit dem Projektionsmechanismus. „Ich habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am liebsten beim CSD mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie darauf angesprochen hat, kam dann oft: „Ich bin doch nicht schwul!“ Das sei etwas ganz anderes.“, so David Berger in dem Interview mit dem Szene-Magazin „FRESH“.
In der Vergangenheit äußerten sich schon mehrere Theologen zu den homosexuellen Neigungen von Papst Benedikt in seinen früheren Zeiten als Kardinal Ratzinger. Welche neuen Wellen dieses Buch in der katholischen Kirche schlägt, bleibt abzuwarten.
mit pride1